Sie wollen die kreativen Berufe retten. Sie möchten die Energiewende mitgestalten, Familientraditionen fortführen. Die Gründe für ihre Studienwahl sind so unterschiedlich, wie die (Lebens)wege, die sie nach Flensburg geführt haben. Hier berichten zwölf Erstsemester-Studierende.
Rund 650 neue Studierende begrüßt die Hochschule zum Start ins Wintersemester. Einige von ihnen erzählen an dieser Stelle, warum sie sich für welchen Studiengang entschieden haben - und warum für Flensburg.
Er malt gerne, schreibt Gedichte – alles, was mit Kunst zu tun hat, interessierte Jacob Horn aus Flensburg. Daher hat sich der 25-Jährige für den Bachelorstudiengang Film & Media Arts eingeschrieben: „Ich habe ein großes Filminteresse.“ Vom Studium erhofft er sich einen umfassenden Einblick ins Filmschaffen und viele praktische Erfahrungen. Jacob kann sich vorstellen später im Bereich Regie oder Drehbuch zuarbeiten.
Stella Glismann ist sich sicher, mit Biotechnologie, Lebensmitteltechnologie und Verfahrenstechnik einen vielseitigen Studiengang gewählt zu haben. „Verfahrenstechnik interessiert mich generell und auch wie Lebensmittel hergestellt werden“, sagt die 18-Jährige, die aus Glückstadt nach Flensburg zum Studium gekommen ist. Sie habe sich an anderen Hochschulen umgeschaut, aber nichts Vergleichbares gefunden. Und außerdem kannte sie den Charme und die schönen Ecken der Stadt – denn ihr Freund studiert hier bereits Maschinenbau.
Ein duales Studium der Physiotherapie hat Johannes Schmidt bereits in Aachen absolviert. Da er sich nicht vorstellen kann, ausschließlich mit Patient*innen zu arbeiten und da er ein ausgeprägtes Technikinteresse besitzt, hat sich der 27-Jährige nach einem passenden Masterprogramm umgesehen. Und dieses im Master eHealth in Flensburg gefunden. Die Ausrichtung auf das Gesundheitswesen hat ihn zudem angesprochen. Durch das Studium möchte Johannes auch die Digitalisierung im Gesundheitswesen mit vorantreiben. Dass die Hochschule Flensburg so nah am Wasser liegt, steigert für den jungen Mann aus Aachen die Lebensqualität. Wassersport betreibt er allerdings nicht – noch nicht!
Dennis Sokob begeistert sich für Film und Spielentwicklung – und kann sich vorstellen, später in diesem Bereich zu arbeiten. Das passende Studium für die optimale Ausbildung hat er in der Medieninformatik gefunden. „Ich habe nirgendwo was Vergleichbares gefunden“, berichtet der 21-Jähirge, der aus Baden-Baden an die Flensburger Förde gekommen ist. Es war unter anderem der Informatik-Anteil, der Dennis überzeugte. Denn wenn er in seinen Wunsch-Berufen mal keinen Job finden sollte, ist er durch das Studium so breit aufgestellt, um auch in anderen Branchen eine Anstellung zu finden.
Betriebswirtschaft hat es Lina Albertsen angetan. Drei Jahre hat sie sich zuletzt in der Schule mit der Fachrichtung beschäftigt. „Es hat mir gut gefallen“, sagt die 19-Jährige aus Langenhorn (Kreis Nordfriesland). Die Gebiete Marketing und Produktentwicklung interessieren sie, aber grundsätzlich will sie das Studium erstmal auf sich zukommen lassen. Sie wünscht sich praktische Einblicke in verschiedene Bereiche. Lina kann sich vorstellen, später in der Unternehmensberatung zu arbeiten.
Was man mit Programmiersprachen alles erschaffen kann, hat Brandon Schumacher schon selbst ausprobiert. „Mit den Grundlagen habe ich mich bereits beschäftigt, habe schon kleine Spiele programmiert“, sagt der 19-Jährige. Nun will er im Studium der Angewandten Informatik die nächste Stufe erreichen, die Logik dahinter verstehen. Aus dem nordfriesischen Tönning nach Flensburg zieht es ihn, weil die Angewandte Informatik hier sehr praxisorientiert angelegt ist. Später, kann sich Brandon vorstellen, als Spiele- oder Softwareentwickler zu arbeiten. Einblicke in diese Bereiche erhofft er sich aus den kommenden Semestern.
Ronja Basler hat zuletzt zwei Jahre als Au Pair in den USA gearbeitet – und sich dort im Bereich Film und Fotografie weitergebildet. Das findet die 21-jährige Flensburgerin so interessant, dass sie sich für den Bachelorstudiengang Film & Media Arts eingeschrieben hat. „Die Inhalte passen genau zu meinen Wünschen“, erzählt sie. An Film und Foto fasziniert sie das Geschichten-Erzählen. Im Studium möchte sie nun die Techniken drum herum lernen, wie man von der Idee zu einem Endprodukt kommt. „Ich möchte mein vorhandenes Wissen vertiefen und an der Hochschule auch neue Kontakte knüpfen.“
Wenn der Vater Elektroniker ist, bekommt man viele Einblicke in die Funktionsweisen der Elektrotechnik. Hinzu kommen die Diskussionen um Solarstrom, Windkraft und andere regenerative Energien. Und möchte man dann noch die Energiewende mitgestalten, landet man bei der Wahl des Studiums bei den Energiewissenschaften. So zumindest war es bei Lisa Haupt. Sie möchte mehr erfahren über die verschiedenen Techniken und deren Nutzen und bestmöglichen Einsatz. „Ich möchte lernen, wie man die Technik einsetzen kann, um der Umwelt zu helfen“, berichtet die 20-Jährige aus Harrislee.
Während der Lektüre des Studienprogramms zu Biotechnologie, Lebensmitteltechnologie und Verfahrenstechnik stieß Neele Blum immer wieder auf das Wort Nachhaltigkeit. „Das war ein wichtiger Grund für die Wahl des Studiengangs“, erzählt die 18-Jährige aus Flensburg, die schon immer ein großes Interesse an den Naturwissenschaften hatte. Nun wolle sie an der Hochschule lernen, wie man das Konzept Nachhaltigkeit in die Zukunft führen kann.
An keiner anderen Hochschule habe sie ein besseres Angebot gefunden: Als „ein Studium, wie ich es gerne wollte“, beschreibt Lili Knickenberg (21) das Bachelorangebot Film & Media Arts. Sie dafür extra aus der Nähe von Hamburg an die Flensburger Förde gekommen – ohne die Stadt vorher zu kennen. Nun hatte sie schon ein paar Tage, um sich den Hafen und den Campus anzuschauen: „Es gefällt mir gut! Und ein paar Sonnentage gab es auch schon“, sagt Lili und fügt mit einem Lächeln hinzu: „Das hatte ich gar nicht erwartet.“
Dass er zur See fährt, liegt Lennart Erik Magnusson in den Genen: Er steht für die dritte Generation seiner Familie, die in die Seefahrt strebt. „Ich bin familiär vorbelastet“, antwortet er daher mit einem Lächeln auf die Frage, warum er sich für den Studiengang Seeverkehr, Nautik und Logistik eingeschrieben hat. Eine Ausbildung zum Schiffsmechaniker bei Hapag Lloyd hat der 23-Jährige aus Rieseby (Kreis Rendsburg-Eckernförde) bereits absolviert. Und so sehr es ihn in die Ferne zieht, so sehr er neue Orte kennenlernen möchte - so sehr möchte er auch in der Nähe seiner Heimat studieren.
„Ich möchte verhindern, dass kreative Berufe aussterben wegen Künstlicher Intelligenz“, sagt Julie Örtel. Sie hat sich daher für den Studiengang Medieninformatik, Schwerpunkt Film, entschieden, da sie hier eine super Möglichkeit sieht, einen vielfältigen Einblick in das Berufsfeld zu bekommen. Denn Film hat Zukunft, ist sich die 19-Jährige aus Brokstedt (Kreis Steinburg) sicher. In immer mehr Berufen müssen man sich mit Medien und Design auskennen. Flensburg und den Campus hat sie bereits während einer Info-Veranstaltung kennengelernt: „Es hat mich sehr angesprochen.“