Große Ehre für die Hochschule Flensburg: Beim diesjährigen internationalen Treffen der Digistar User Group in Birmingham wurde Rainer Christiansen, Leiter des Planetariums der Hochschule Flensburg, mit dem Preis in der Kategorie „Most Original or Innovative Idea“ ausgezeichnet. Gewürdigt wurde damit sein eigens entwickelter „Apollo Docking Simulator“, eine beeindruckende interaktive Anwendung, die den Andockvorgang der legendären Apollo-Missionen detailgetreu erlebbar macht.
Die Digistar User Group Conference ist das jährliche Treffen der internationalen Nutzerinnen und Nutzer der Planetariumssoftware Digistar, entwickelt vom US-Unternehmen Evans & Sutherland in Salt Lake City. Neben Fachvorträgen und Weiterbildungen bietet die Konferenz den Teilnehmenden die Möglichkeit, direkt mit den Software-Ingenieurinnen und -Ingenieuren über neue Funktionen, technische Herausforderungen und kreative Anwendungen zu sprechen. Besonders im Mittelpunkt stehen die sogenannten „Demos“ – selbst programmierte Anwendungen, die Planetarien weltweit für ihre Shows und Bildungsangebote nutzen. Über die besten Beiträge wird am Ende in mehreren Kategorien abgestimmt.
Christiansens Beitrag, der „Apollo Docking Simulator“, überzeugte die Jury durch seine Originalität und technische Raffinesse. Der Simulator lässt die Nutzerinnen und Nutzer die historischen Apollo-Missionen der NASA auf faszinierende Weise nachempfinden. Mithilfe eines XBox-Controllers steuert der „Pilot“ das Raumschiff in sechs Freiheitsgraden, um die Kommandokapsel präzise mit der Mondlandefähre zu koppeln – wahlweise aus der Außenperspektive oder direkt aus dem 3D-Cockpit. Die Szene wird eindrucksvoll auf der Kuppel des Planetariums dargestellt und vermittelt so ein realistisches Raumfahrtgefühl. Ein interaktives Kontrollpanel zeigt zusätzlich Statusdaten an und ermöglicht die Steuerung verschiedener Missionsabläufe.
„Mich hat das Apollo-Programm seit meiner Jugend fasziniert – ich habe die Mondlandungen 1969 bis 1972 live miterlebt“, erzählt Christiansen. „Diesen Moment der Pionierleistung wollte ich technisch und emotional erlebbar machen.“
Der Preis selbst ist ebenso außergewöhnlich wie die Idee: ein Schnitt eines in Afrika gefundenen Mond-Meteoriten – ein echtes Stück Mondgestein, das vor Millionen Jahren auf die Erde gelangte.
Da Christiansen in diesem Jahr nicht persönlich an der Konferenz teilnehmen konnte, nahm sein Sohn Lukas Christiansen, Absolvent des Studiengangs Medieninformatik der Hochschule Flensburg und inzwischen in der Produktion des Planetariums Hamburg tätig, den Preis stellvertretend entgegen. „Ich freue mich sehr über diese internationale Anerkennung“, so Christiansen. „Und ich bin stolz, dass wir mit dem Planetarium der Hochschule Flensburg zeigen können, wie innovativ, kreativ und technisch anspruchsvoll Wissenschaftsvermittlung heute sein kann.“
Hintergrund:
Das Planetarium der Hochschule Flensburg gehört zu den modernsten Hochschulplanetarien Deutschlands. Mit der Software Digistar werden regelmäßig neue Formate entwickelt, die astronomische, physikalische und technologische Themen auf spannende und visuell eindrucksvolle Weise vermitteln.