77 Teilnehmer*innen aus weltweit 22 Planetarien zeichnen Rainer Christiansen für seine Planetariums-Show zur Mondlandung aus.
Es glitzert golden und ist kaum größer als ein Fingernagel. Doch für Rainer Christiansen ist es was ganz Besonderes. Bei dem Schnipsel handelt es sich um ein Stück der Kommandokapsel von Apollo 11, jener Mission, bei der Neil Armstrong als erste Mensch den Mond betrat. Christiansen, der das Menke-Planetarium der Hochschule Flensburg leitet, hat Meilensteine der Mission für seine Planetariums-Show „Apollo 11 Collection“ visuell nacherzählt. Für die entsprechende Animation, die er selbst programmiert hat, wurde Christansen nun auf der Konferenz der Digistar-Usergroup in Dayton, Ohio, ausgezeichnet. 1. Platz.
Bei der Digistar-Usergroup handelt es sich um den weltweiten Nutzerkreis der Software „Digistar“, die auch im Menke-Planetarium verwendet wird. Das Treffen dient dem Erfahrungsaustausch auf internationaler Ebene und der Netzwerkstärkung zwischen Nutzer*innen und Hersteller*innen. Unter den Nutzer*innen sind auch viele Hochschulen vertreten. Und jedes Jahr wird die beste selbstprogrammierte Animation geehrt. Bereits vor zwei Jahren, beim Treffen in Mexiko, wurde Christiansens Show „CASSINI - Forschung im Saturnsystem“ von der internationalen Planetariumsszene auf den zweiten Platz gewählt. Jetzt hoben ihn die 77 Teilnehmer*innen aus 22 internationalen Planetarien auf den ersten Platz. Vor allem die amerikanischen Kolleg*innen waren sehr gerührt von „Christiansens Mondfahrt“.
Rainer Christiansen, Leiter Menke-PlanetariumDie Zuschauer*innen nehmen den Blickwinkel der Astronauten ein
Rainer Christiansen hat für seine Vorführung den Original-Film der Landung, der die Sicht aus dem Fenster zeigt, mit seiner Animation des Landesanfluges synchronisiert. „Die Zuschauer*innen nehmen also den Blickwinkel der Astronauten ein“, sagt Christiansen. Die Landedaten hat er sich aus alten NASA-Dokumenten zusammengesucht und in der Software programmiert. „Man muss sich mal in die Lage der Menschen damals versetzen. Die Landung war eine sehr brenzlige Situation. Die Chancen standen 50:50“, erzählt Christiansen. Was man mit im Vergleich zu heute primitiven technischen Möglichkeiten erreicht habe, sei beeindruckend, so der Planetariumsleiter. „Für einen Ingenieur ist das eine tolle Geschichte.“
Und klar, würde auch der Ingenieur Rainer Christiansen selbst ins Weltall fliegen. Seine Auszeichnung zumindest war schon auf dem Mond.