Rainer Christiansen vom Planetarium der Hochschule Flensburg brachte auf der Digistar-Konferenz die Apollo-15-Mission und eine interaktive Sonnensystem-Tour auf die Kuppel. Nun dürfen sich auch die Planetariumsbesucher*innen auf das Erlebnis im neuen Jahr freuen.
Was in Wirklichkeit unmöglich ist, wird im Planetarium zur Realität: Mit mehrfacher Lichtgeschwindigkeit geht es zum Mars. „Wir haben ja nicht jahrelang Zeit bei unseren Simulationen und müssen in ein paar Sekunden da sein“, sagt Rainer Christiansen. Der Leiter des Menke-Planetariums der Hochschule Flensburg lacht. Für seine beeindruckenden Shows wurde er nun erneut ausgezeichnet.
Auf der diesjährigen Digistar-User-Group-Konferenz in Salt Lake City, einem jährlichen Treffen für Anwender*innen der Digistar-Planetariums-Software, präsentierte Christiansen zwei besondere Simulationen und gewann damit die Auszeichnung in der Kategorie „Best Use of Dome“. Unter den rund 90 Teilnehmer*innen stachen seine Demos besonders heraus. Christiansen zeigte unter anderem eine detaillierte Simulation des Wiederstarts der Apollo-15-Raumfähre von der Mondoberfläche. Nach aufwendigen Recherchen in NASA-Dokumenten rekonstruierte er die Flugbahn und entwickelte in Zusammenarbeit mit seinem Sohn Lukas, der an der Hochschule Medieninformatik studierte, ein virtuelles 3D-Cockpit. Dieses vermittelt den Zuschauer*innen das Gefühl, selbst in der Apollo 15 zu sitzen und auf die Mondoberfläche zu blicken – während sie eigentlich auf die Kuppel des Planetariums schauen.
Seine zweite Demo mit dem Titel „Solar System Explorer“ ermöglicht eine interaktive Reise durch das Sonnensystem. Christiansen entwickelte hierfür ein Bedienfeld, das die geografische Position und die Geschwindigkeit der virtuellen Reise anzeigt. Dieses Feature kam bei den Konferenzteilnehmer*innen so gut an, dass ihm neben der Auszeichnung auch eine besondere Medaille verliehen wurde: Sie enthält ein Stück der Schutzfolie der Apollo-11-Kapsel, die die Astronauten nach der ersten Mondlandung zur Erde zurückbrachte. Diese einzigartige Medaille ist weltweit auf nur 500 Exemplare limitiert.
Ab Januar 2025 haben die Besucher*innen des Planetariums der Hochschule die Möglichkeit, Christiansens preisgekrönte Simulationen live zu erleben. Die Vorführungen der neuen Programme sind für das erste Quartal geplant und versprechen eine packende Reise durch die Geschichte der Raumfahrt und das Sonnensystem.