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„Mein Leben ist ein Kreisverkehr mit vielen Abzweigungen – und das finde ich großartig."

Lilith Andrews-Koring hat in ihrem Leben schon vieles ausprobiert: eine Ausbildung, mehrere Studiengänge, eine Selbstständigkeit – und das alles ohne Angst vor Umwegen. Im Interview erzählt sie, wie sie in Flensburg ihren Platz gefunden hat, warum sie keine festen Ziele braucht und was sie am Studium der Medieninformatik fasziniert.

Lilith spricht in ein Mikrofon, das ihr hingehalten wird
Lilith Andrews-Koring im Interview für die Kampagne „Jetzt Ich!“, die zeigt, wie vielfältig die Wege sein können, die zu einem Studium an der Hochschule Flensburg führen. – Foto: Mirco Höfer

Was hast du gemacht, bevor du an die Hochschule gekommen bist?

Jede Menge! Ich bin eine Person, die sich ständig in neue Dinge stürzt, einfach weil ich sie spannend finde. Ich habe in meinem Leben schon eine Menge ausprobiert und viele Umwege gemacht, aber gerade diese Vielfalt macht meinen Weg aus.

Zum Beispiel?

Ich habe zum Beispiel eine Ausbildung zur Versicherungskauffrau gemacht, die eigentlich gar nicht zu mir gepasst hat. Aber ich habe es durchgezogen. Danach wusste ich zumindest, was ich nicht will. Später habe ich verschiedene Sprachen studiert: Englisch, Französisch, Russisch – nichts davon habe ich abgeschlossen. Es hat Spaß gemacht, aber das Studium an sich war nicht meins.

Warum hast du dich damals für das Sprachenstudium entschieden?

Weil ich damals dachte, ich könnte mich mit Übersetzungen selbstständig machen. Nach meiner Zeit in einer großen Firma war mir klar, dass ich nie wieder für ein Unternehmen arbeiten wollte. Aber ich habe schnell gemerkt, dass auch das nicht der richtige Weg für mich war.

Wie bist du dann nach Flensburg gekommen?

Das war ein Zufall. Ich habe hier ein Jobangebot bekommen und mich entschieden, nach Flensburg zu ziehen. Gleichzeitig habe ich meinen Mann kennengelernt, und das Meer spielt auch eine große Rolle. Mein Mann ist Surfer, und die Nähe zum Wasser ist für uns beide ein wichtiger Faktor.

Wie war es für dich, wieder ein Studium anzufangen?

Es war nie ein Problem für mich, etwas Neues zu beginnen. Nach der Geburt meiner Tochter wollte ich schnell wieder aktiv werden. Ich habe mich selbstständig gemacht, zuerst als Sprecherin, aber auch das lief nicht so rund. Dann bin ich zufällig auf Medieninformatik gestoßen, und das war ein Volltreffer. Es kombiniert alles, was ich liebe: Kreativität, Konzeption und Themen, die ich noch nicht kann – wie Programmieren.

Ist das Studium hier in Flensburg anders als deine bisherigen Erfahrungen an Unis?

Absolut! Die Universitäten in Kiel und Berlin waren mir zu groß, zu unpersönlich. Hier in Flensburg ist es viel familiärer. Die kurzen Wege, die persönliche Atmosphäre und die Community hier – das macht den Unterschied. Man trifft immer wieder die gleichen Leute, kann sich austauschen und fühlt sich einfach wohl.

Was gefällt dir am Medieninformatik-Studium besonders?

Es vereint alles, was mir Spaß macht: Kreativität, Konzeption und Psychologie – zum Beispiel die Gestaltung von User Interfaces. Gleichzeitig gibt es Themen, die ich vorher noch nie gemacht habe, wie Programmieren oder 3-D-Modellierung. Das finde ich super spannend, weil ich mich in neue Herausforderungen stürzen kann.

Was würdest du sagen, hat dich deine Reise bisher gelehrt?

Dass man sich nicht von der Idee einschüchtern lassen sollte, ein klares Ziel zu haben. Ich glaube, es ist völlig okay, nicht zu wissen, wo man in zehn Jahren steht. Wichtig ist, dass man offen bleibt, Neues ausprobiert und seine eigenen Interessen verfolgt.

Das klingt nach einem sehr freien und individuellen Ansatz. Glaubst du, dass diese Offenheit auch von den Menschen hier in Flensburg gefördert wird?

Definitiv. Die Lehrenden und Studierenden hier haben so viele unterschiedliche Hintergründe und Erfahrungen, dass man unglaublich viel voneinander lernen kann. Viele haben schon coole Projekte gemacht oder in spannenden Bereichen gearbeitet. Dieser Austausch ist extrem bereichernd und motiviert mich, meinen eigenen Weg weiterzugehen.

Was ist dein Ziel für die Zukunft?

Ehrlich gesagt? Ich habe kein festes Ziel. Ich eigne mir alle Fähigkeiten an, die mich interessieren, und schaue dann, wohin sie mich führen. Mein Leben ist ein bisschen wie ein Kreisverkehr mit vielen möglichen Abzweigungen – und das finde ich großartig.

 

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