Projektbeschreibung
Für die erfolgreiche Umsetzung der nächsten Schritte der Energiesystemwende sowie für ein stabiles wie versorgungssicheres Energiesystem der Zukunft ist die verstärkte Zusammenarbeit von Übertragungs- und Verteilnetzebene von größter Bedeutung. Durch die Kopplung des Stromsektors mit den Sektoren Gas, Wärme und Verkehr gilt es, neue Verbraucher und Flexibilitätsoptionen auf allen Netzebenen zu integrieren und die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Netzebenen und Sektoren effizient zu koordinieren.
Das Projekt reGon setzt an dieser Stelle an - es liefert durch fundierte offene Daten zu Flexibilitäten in allen Netzebenen und den verschiedenen Sektoren sowie durch die umfängliche modellgestützte Optimierung und Analyse dieser mittels Open-Source-Tools ein wichtiges Werkzeug für die Gestalter*innen der Energiesystemwende, welches es in diesem Umfang und Detailgrad noch nicht gibt. Damit ermöglicht es einen hohen Erkenntnisgewinn zu aktuellen Themen wie beispielsweise steuerbaren Verbrauchseinrichtungen gemäß §14a EnWG oder dem kommunalen Wärmegesetz und fördert gleichzeitig den Austausch zwischen verschiedenen Stakeholdern der Energiesystemtransformation.
Das reGon-Projekt baut dazu auf den Vorgängerprojekten open_eGo und eGon auf. In diesen wurden räumlich und zeitlich hochaufgelöste Daten für die Sektoren Strom, Wärme, Gas und Mobilität sowie Open-Source-Tools zur netzebenenübergreifenden, sektorgekoppelten Modellierung entwickelt. Ziel des reGon Projektes ist es, einen Praxistransfer der in langjähriger Forschungsarbeit entwickelten offenen Tools und Datensätze zu gestalten und sicherzustellen. Dazu sollen diese zum einen für eine benutzungsfreundlichere Anwendung weiterentwickelt und maßgeblich verbessert werden sowie zum anderen die praxisnahe Anwendbarkeit anhand von fünf Anwendungsfällen demonstriert werden. Diese Anwendungsfälle sollen gemeinsam mit assoziierten Partner*innen aus der Praxis bearbeitet sowie Szenarienannahmen und Ergebnisse validiert werden.
Es handelt sich dabei um folgende Anwendungsfälle:
- Regionalplanung
- Kommunale Strom- und Wärmewende
- Resilienz zukünftiger Energiesysteme
- Netzebenenübergreifende Nutzung von Flexibilitäten
- Betriebskonzepte Mittel- und Niederspannung
Um den Praxistransfer über das Netzwerk aus assoziierten Partner*innen hinaus sicherzustellen, soll zudem ein erweitertes Netzwerk aus Gestalter*innen der Energiesystemwende, wie Netzbetreibern, Stadtwerken und Kommunen, aufgebaut werden. In gemeinsamen Workshops sollen fortlaufend Anforderungen an Datenmodelle und Tools sowie aktuelle Fragestellungen und Forschungsergebnisse diskutiert und an die Toolentwickler*innen zurückgespielt werden.
Die Hochschule Flensburg leitet das Verbundprojekt bestehend aus der Europa-Universität Flensburg, dem Reiner Lemoine Institut, dem DLR Vernetzte Energiesysteme und der Technischen Hochschule Ulm. Darüber hinaus sind verschiedene assoziierte Partner aus der Praxis eingebunden.
Vorgänger-Projekte
Projektziele
- Bearbeitung konkreter Anwendungsfälle mit Praxispartner*innen
- Modularisierung und Steigerung der Nutzbarkeit der Datenerstellung und Datenmodelle
- Anwendungsorientierte Weiterentwicklungen in der Optimierung von Übertragungs- und Verteilnetzen