Für die Durchführung des Projektes sind 8 Einheiten á 50 Minuten vorgesehen. Ziel der Unterrichtseinheit ist es, sich in ein beliebiges Thema einzuarbeiten (in unserem Fall ein naturwissenschaftliches) und dieses in Form eines Gesellschaftsspieles zu vertiefen und für andere zugänglich zu machen. Bei der Spieleentwicklung wird in Gruppen gearbeitet, was die Sozialkompetenz fordert und fördert.
Ablauf des Projekts
Einheit 1: Einarbeitung in das Thema der Wahl
In der ersten Einheit setzen sich die Lernenden mit einem selbstgewählten Thema auseinander. Die Schülerinnen und Schüler einigen sich in Kleingruppen von 4 Personen auf ein Thema und arbeiten sich selbstständig ein. Je nach Altersgruppe kann es von Vorteil sein, wenn die Lehrkraft die Auswahl an Materialien begrenzt, um die Recherchearbeiten zu erleichtern.
Einheit 2: Ideensammlung für die Spielgestaltung
In offener Gesprächsrunde mit Brainstormingcharakter wird sich über unterschiedliche Spielformate von bekannten Gesellschaftsspielen (z.B. Memory, Monopoly, Schach, Leiterspiel, usw.) ausgetauscht und unterschiedliche Spielemechanismen betrachtet. Anschließend erfolgt eine Austauschrunde in den Kleingruppen, in der unterschiedliche Spielideen besprochen werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das zu erarbeitende Thema angemessen widergespiegelt werden kann.
Einheit 3: Konkretisierung der Spielideen
Nun gilt es, sich in den Gruppen auf eine Spielidee zu einigen und erste Prototypen zu entwerfen. Dafür können bereits vorbereitete Spielfelder bearbeitet und modifiziert werden. Erfahrungsgemäß besteht für die Lehrkraft hier eine große Herausforderung darin, die Lernenden einerseits in ihrer Kreativität nicht zu beschränken, andererseits
jedoch Ideen mit Hinblick auf ein übersichtliches, eindeutiges Regelwerk zu fokussieren. Auch bzw. gerade in dieser frühen Phase der Spieleentwicklung bietet es sich an, Spielregeln stichpunktartig festzuhalten.
Einheit 4 bis 7: Umsetzung der Spielideen
In den folgenden Unterrichtsstunden werden die Spielideen weiter ausgearbeitet. Dabei liegen neben der gedanklichen Weiterentwicklung Schwerpunkte u. a. auf dem Design des Spielfelds und der Spielfiguren. Eine Arbeitsteilung innerhalb der Gruppen ist daher sinnvoll.
Abhängig von der Ausgestaltung der Spiele kann eine Einführung in die Funktionsweise des 3D-Druckers erfolgen. Mit der Software TinkerCAD können die Teilnehmenden Würfel oder andere Figuren für das Spiel konstruieren und im 3D-Drucker fertigen. Dabei bleiben die Figuren jedoch häufig auf einfache Geometrien begrenzt.
Für individueller Ausarbeitungen eignet sich in diesem Fall besonders die Fertigung mit dem Lasercutter. In diesem Fall können Zeichnungen der Schülerinnen und Schüler als Grundlage für Spielfiguren, Spielkarten und sonstiges Material dienen. Auch hier empfiehlt es sich, zunächst Prototypen aus Papier und Pappe zu erstellen, welche dann anschließend digitalisiert und mit dem Lasercutter aus 3mm-Sperrholzplatten geschnitten werden. Auf diese Art und
Weise gefertigte Spielmaterialien können wiederum mit Schleifpapier und Buntstiften weiterverarbeitet werden, sodass auch die handwerkliche feinmotorische Arbeit geschult wird. Dies erfreut sich erfahrungsgemäß besonders
bei jungen Lernenden großer Beliebtheit.
Neben der Fertigung von Spielbrett und Spielfiguren muss ein Regelwerk aufgeschrieben werden. Regelwerk und
eventuell vorhandenen Spielkarten können zugunsten der besseren Haltbarkeit einlaminiert werden. Befinden sich
die Spiele in einem „spielfähigen“ Entwicklungsstadium, bietet es sich an, die Spiele der Kleingruppen untereinander
zu tauschen und probezuspielen. Hierbei werden Unklarheiten beim Regelwerk oder Logikfehler oft schnell sichtbar
und können behoben oder angepasst werden.
In diesen Unterrichtseinheiten herrscht eine offene Arbeitsatmosphäre vor, die sowohl die freie Entfaltung der Kreativität als auch die Selbstorganisation der Lernenden fördert.
Einheit 8: Fertigstellung und Spielen der Spiele
Um alle Spielmaterialien gebündelt aufzubewahren, wird eine Box mit dem jeweiligen Namen und Logo des Spiels
im Lasercutter gefertigt und von den Schülerinnen und Schülern zusammengebaut.
Eine Präsentation und das abschließende Spielen der selbst entwickelten und gefertigten Spiele dient dazu, die Arbeit der Mitlernenden wertzuschätzen und das eigene Wissen um die gewählten Themengebiete zu erweitern.