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Retrofit eines Flüssigluft- und Flüssigstickstoff-Generators

Ein junger Mann im blauen Kapuzenpulli steht an einem Flüssigluftgenerator, mit einer Hand an einem Verschluss und der anderen an einem Schlauch.
Eckdaten
Art
Projektarbeit
Dozent*in
Studierende
Renke Habben

Die besten Projektideen entstehen häufig aus einem Zufall heraus. So war es auch bei Renke, der eigentlich gerade in Sachen Kutterpull-AG im Keller des B-Gebäudes unterwegs war, als er von Holger Rehmann angesprochen wurde: "Kannst du hier mal kurz tragen helfen?" Die Tür, die sich nun öffnete, sollte Renke in den nächsten Monaten öfter passieren, denn dahinter verbarg sich ein Flüssigluftgenerator aus den 1950er Jahren, der schon seit vielen Jahren nicht mehr in Betrieb gewesen war.

Flüssigluft und Flüssigstickstoff sind in verschiedenen Bereichen an der Hochschule ein wichtiger Bestandteil von Laborversuchen, etwa in der Lebensmittel-Technologie oder in der Werkstofftechnik. Bisher mussten diese Stoffe immer eingekauft werden - das Ziel von Holger Rehmann war es, die alte Anlage wieder in Betrieb zu nehmen, sodass die Herstellung direkt am Campus erfolgen kann. Aus diesem Ziel wurde eine Projektarbeit für Renke in seinem Masterstudium der Systemtechnik. Auch der Zweitbetreuer war mit Rasmus Brandt vom Institut für Maritime Technologien schnell gefunden: "Komplexe Kühlsysteme gibt es auch im Bereich der Schiffstechnik - dieses Projekt ist ein tolles Beispiel dafür, dass viele Technologien sich in verschiedensten Bereichen wiederfinden und so interdisziplinär gearbeitet werden kann", erklärt Holger Rehmann.

Nicht nur für Renke war die Aufrüstung des historischen Kyrogenerators der Firma Philips ein spannendes praktisches Projekt: "Eine neue Anlage dieser Art hätte um die 30.000 € gekostet. Für die Aufrüstung haben wir jetzt nur etwa 3.000 € ausgegeben", freut sich Holger Rehmann. Nun können sowohl flüssige Luft als auch flüssiger Stickstoff direkt am Campus kostengünstig je nach Bedarf der Labore hergestellt werden.

Die Anlage funktionstüchtig zu machen, war nur der erste Schritt: "Wir wollen weitere Untersuchungen anstellen, wie man den Kühlkreislauf noch effizienter gestalten kann. Außerdem wollen wir auch eine Visualisierung des Generators erstellen, in Form eines 3D-Modells. Das sind alles Sachen, mit denen sich interessierte Studierende gerne im Rahmen weiterer Projektarbeiten beschäftigen können!"

 

Bild 1: Die Gaskältemaschine im Keller des B-Gebäudes produziert tiefkalte, drucklos verflüssigte Luft und Stickstoff. Um zwischen den beiden Produkten umzustellen, muss lediglich ein Dreiwegehahn umgestellt werden.

Bild 2: Interessierte Studis können z.B. im Rahmen einer Hausarbeit ein Plakat erstellen, aus dem anschaulich die Funktionsweise hervorgeht. Die Dokumentation ist vorhanden.

Bild 3: Aufbau und Funktion erklärt Renke anhand eines Schnittmodells der Anlage, welches im Flur des 1. OG des B-Gebäudes steht.

Galerie

Ein weißer Gastank, aus dessen Öffnung feiner weißer Dampf aufsteigt.
Eine technische Anlage: im Hintergrund zwei blaue Kästen, auf denen N2-Generator steht, davor eine Kühlanlage mit vielen Schläuchen und Verbindungen, im Vordergrund ein weißer Gastank.
Ein junger Mann im blauen Kapuzenpullover steht an einem Schnittmodell einer Kühlanlage und zeigt auf die Metalllametten im Inneren der Anlage.

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