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Ilja Tuschy ist Professor für Energietechnik im Maschinenbau

Ilja Tuschy an einem Versuchsaufbau in der Maschinenhalle.

Gemeinsam an einer großen Sache zu arbeiten, ist ein gutes Gefühl.

Ilja Tuschy hat Energie- und Kraftwerkstechnik an der FH Flensburg studiert und danach im kooperativen Promotionsverfahren der FH Flensburg und TU Dresden promoviert, gefördert durch ein Stipendium der Energiestiftung Schleswig-Holstein. Dort war er studienbegleitend auch freier Mitarbeiter in Projekten zur Energiesystembewertung und Nutzung erneuerbare Energien. In den Jahren 2000 bis 2006 war Ilja Tuschy bei ABB, später ALSTOM Power, in Heidelberg und Mannheim mit wechselnden Aufgaben in Forschung, Entwicklung, technischer Beratung und Verkauf von Gesamtkraftwerken und insbesondere Dampfturbinen tätig. Seit 2006 ist Ilja Tuschy Professor für Energietechnik im Maschinenbau an der Hochschule Flensburg.

Wozu braucht die Welt Energietechnik?

Ohne Energie läuft nichts. Stellen Sie sich Ihr Leben mal ohne jederzeit verfügbare Energie vor: Dunkel, kalt und langweilig wäre das. Die Energieversorgung ist aber nicht nur eine Frage des Komforts, sondern schon seit jeher eine Grundaufgabe der Menschheit – gestern, heute und morgen. In der Steinzeit war die Aufgabe der Versorgung mit Feuer und Nahrung noch überschaubar und von jedem selbst zu erledigen, doch spätestens seit der industriellen Revolution ist Nutzung von Energie von deren Bereitstellung getrennt. Dafür gibt es seitdem Fachleute. Die stehen gegenwärtig vor einer der wichtigsten und gleichzeitig spannendsten Herausforderungen der Menschheit, der so genannten Energiewende. Die zukünftige Energieversorgung muss nachhaltig und verlässlich sein. Das bekommen nur bestens ausgebildete Expertinnen und Experten hin.

Was wollen Sie Ihren Studierenden auf jeden Fall mitgeben?

Gemeinsam an einer großen Sache zu arbeiten, ist schon ein gutes Gefühl. Wenn mir zu vermitteln gelingt, wie sich dabei Verantwortung gegenüber der Aufgabe mit Ernsthaftigkeit in der Sache und Freude am Vorankommen verbinden lässt, habe ich wahrscheinlich das wichtigste meiner Ziele als Lehrender erreicht. Methodisch liegen mir die Ausbildung analytischer Fähigkeiten als Grundlage von tiefem Verständnis und der Aufbau zielorientierter Problemlösungskompetenzen am Herzen. Weil mir interdisziplinäre Fragestellungen besonders viel Spaß machen, finde ich es aber auch wichtig, dass in einem Team jedes Mitglied die eigenen Stärken entwickeln und einbringen kann. Im Grunde geht es mir in erster Linie darum, Begeisterung für die Sache zu wecken.

Was sollten Studierende mitbringen, um Ihr Fach zu studieren?

Natürlich sind solide Vorkenntnisse aus Mathematik und Naturwissenschaften bei Aufnahme eines Ingenieursstudiums hilfreich. Voraussetzung sind sie aber nicht, weil wir an die Fachkompetenzen ja auch im Studium noch einmal grundständig heranführen. In meinen Augen kommt es dann besonders auf eine Grundhaltung an, die durch Eigeninitiative, Leistungsbereitschaft und Neugier geprägt ist. Nach meiner Erfahrung ist im Studium wie auch im späteren Berufsleben besonders erfolgreich, wer den Ehrgeiz mitbringt, die eigenen Stärken zur Meisterschaft zu bringen, und dabei in der Lage ist, über den eigenen Tellerrand zu blicken. Solche Studierende wünsche ich mir. Denn: Ohne Energie läuft eben nichts.