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Mit Erasmus in die Welt: „Einfach machen – das lohnt sich total!“

Küstenlandschaft Irlands

Iris Mainusch, Mitarbeiterin der Hochschule Flensburg, hat eine Woche lang an einem Sprachkurs in Dublin teilgenommen – gefördert durch Erasmus+. Im Interview erzählt sie, warum sie sich für Irland entschieden hat, wie der Unterricht ablief, was sie sprachlich mitgenommen hat und warum Livemusik in Pubs und internationale Begegnungen für sie das Erlebnis besonders gemacht haben.

Du warst über das ERASMUS-Programm zum Sprachkurs in Dublin – was war dein erster Eindruck, als du angekommen bist? Hattest du direkt ein Irland-Feeling?

Ja, total! Auch wenn es schon dunkel war, als ich angekommen bin – das Gefühl war sofort da. Schon der Weg vom Flugzeug zum Terminal war besonders: Man läuft übers Flugfeld, das kennt man so aus Deutschland gar nicht. Und dann überall die Schilder auf Englisch – da war sofort klar: Jetzt bist du wirklich da! Dublin hat direkt einen sympathischen ersten Eindruck gemacht.

Hattest du vor dem Kursbeginn ein bisschen Zeit, dich umzusehen?

Ja, ich bin extra schon am Samstag angereist, damit ich den Sonntag zur Orientierung hatte. Ich habe mir mit dem Reiseführer ein paar Ziele rausgesucht und bin einfach losgelaufen. Mein Hotel war super zentral, das war Gold wert. Ich konnte alles zu Fuß erreichen, sogar die beiden Standorte der Schule.

Gibt’s einen Geheimtipp, den du für zukünftige Kolleg*innen weitergeben würdest?

Ich fand die Museen richtig toll – das Trinity College zum Beispiel, oder auch die Kathedrale, wo wir mit der Schule eine Führung gemacht haben. Und als Whisky-Fan war die Teeling Distillery ein echtes Highlight. Fisch & Chips habe ich auch getestet. Sehr lecker, auch wenn’s ein bisschen anders schmeckt als bei uns.

Und kulinarisch sonst noch was ausprobiert?

Klar! Das irische Frühstück. Es ist sehr ähnlich wie das englische: Bohnen, Speck, Rührei, Tomaten, Toast. Aber es gab auch gesunde Optionen wie Joghurt, Müsli, Obst. Guinness habe ich allerdings nicht probiert, ich bin keine Biertrinkerin.

Wenn du Dublin in drei Worten beschreiben müsstest?

Schwierig! Aber okay – „viel Geschichte“, „freundliche Menschen“ und „gut zu Fuß zu erkunden“. Ich bin jeden Tag so 12.000 bis 15.000 Schritte gelaufen. Alles war gut erreichbar, das war klasse.

Und wie war der Unterricht?

Ich hatte zwei Kurse: einen allgemeinen Englischkurs und zusätzlich einen Konversationskurs. Der war richtig super. Wir waren nur sieben Leute aus aller Welt, aus der Mongolei, Kolumbien, Spanien, Brasilien… Wir haben viel gelesen, erzählt, verglichen, wie es in unseren Ländern so läuft. Wenn man ein Wort nicht wusste, hat man’s aufgeschrieben und gelernt. Das hat richtig Spaß gemacht.

Gab es Begegnungen, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind?

Lustigerweise waren in meinem Nachmittagskurs 13 von 14 Teilnehmenden aus Deutschland, fast alle Anfang 20, Studierende. Da war ich altersmäßig etwas raus. Aber an einem Abend waren wir gemeinsam im Pub mit Livemusik – das war schön. Ich hab aber gemerkt: Die Interessen sind unterschiedlich. Shoppen oder den ganzen Tag Musik hören ist nicht so meins. Aber insgesamt war’s eine nette Truppe.

Was hat dir der Aufenthalt persönlich gebracht?

Ganz klar mehr Selbstvertrauen beim Englischsprechen. Diese Schwelle zu überwinden, einfach draufloszureden, auch wenn es grammatikalisch mal nicht perfekt ist, das war eine wichtige Erfahrung. Die Leute sind offen, freundlich und helfen, wenn man mal ein Wort sucht. Und wenn’s sein muss, geht auch mal was mit Händen und Füßen!

Würdest du es wieder machen?

Auf jeden Fall! Ich hatte ursprünglich überlegt, nach Galway zu gehen – das ist landschaftlich wunderschön, aber logistisch mit der An- und Abreise etwas komplizierter. Dublin war da praktischer. Aber ich hätte auch Lust, mal nach Malta zu gehen. Oder vielleicht mein Französisch auffrischen – wobei das bei mir mittlerweile recht eingerostet ist…

Und zum Schluss: Was würdest du Kolleg*innen raten, die über so einen Aufenthalt nachdenken?

Machen! Es ist wirklich eine tolle Gelegenheit. Ich bin total dankbar, dass es über ERASMUS diese Förderung gibt. Man bekommt den Kurs und viele Kosten erstattet. Wenn man’s nicht übertreibt, kommt man mit dem Budget gut hin. Ich habe viele VHS-Kurse gemacht – das hier war was ganz anderes. Eine echte Horizonterweiterung. Also: Einfach machen – es lohnt sich total!

Küstenlandschaft Irlands
Iris Mainusch bei der Besichtigung der Teeling Whiskey Destillerie.
Cliffs of Moher (Westküste Irland)
Iris Mainusch an den Cliffs of Moher (Westküste Irland).
Iris Mainusch an den Cliffs of Moher (Westküste Irland).

von Kristof Gatermann