So gut wie jeder hat wohl schonmal eine Anleitung auf YouTube oder einer anderen Plattform geschaut, die vor allem eines tat: Die Zuschauer*innen langweilen. Louisa und Lennard, beide im Master Internationale Fachkommunikation und wissenschaftliche Hilfskräfte im DokU-Lab der Hochschule, wollten herausfinden, wie sogenannte "Joy of Use"-Elemente, also Elemente, die eine Anwendung für Nutzer*innen attraktiver und angenehmer in der Nutzung macht, sich auf die Wahrnehmung solcher Anleitungsvideos auswirken.
Zu diesem Zweck erstellten sie ein Anleitungsvideo für die Lehr- und Lernplattform Stud.IP - und zwar in zwei Versionen: Eine mit und eine ohne "Joy of Use"-Elemente wie etwa Musik oder die verschiedenfarbige Markierung von besonders relevanten Informationen. Diese zeigten sie im Rahmen eines AB-Tests einer Gruppe von Proband*innen und ließen beide Versionen bewerten. Dazu nutzten sie einen etablierten Fragebogen, der oft bei Untersuchungen zum Thema Usability zum Einsatz kommt und anhand dessen etwa Parameter wie Klarheit, Originalität, Kreativität oder Schönheit bewertet werden.
"Die Auswertung des Fragebogens hat gezeigt, dass die 'Joy of Use'-Elemente einen großen Einfluss auf die Wahrnehmung des Videos durch die Proband*innen hatten - die Version mit den Elementen wurde fast durchgängig besser bewertet als die ohne", erklärt Lennard.
Ihre Studie konnten die beiden jetzt sogar auf dem Straßburger Symposium einem Fachpublikum präsentieren - und bekamen dafür eine Menge Zuspruch. "Für mich war es das allererste Mal, überhaupt so etwas vorzutragen, und dann noch in diesem großen Rahmen - das war natürlich sehr aufregend", erzählt Louisa.
"Unsere Arbeit ist sehr gut angekommen, es gab viel positive Rückmeldung. Und das Symposium bot tolle Gelegenheiten, sich mit Expert*innen in unserem Feld aus aller Welt auszutauschen - es waren sogar Teilnehmende aus Irland, Kanada und den USA dort."
Nächstes Jahr wollen die beiden wieder auf das Straßburger Symposium - dann vielleicht mit einer Weiterführung ihres aktuellen Projekts: "Es wäre spannend, in einem nächsten Schritt Eyetracking-Experimente durchzuführen, um zu schauen, welche Elemente einen besonders großen Einfluss auf die Aufmerksamkeit der Proband*innen haben", sagt Lennard.
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