Mit dem neuen FoodLab stärkt die Hochschule Flensburg die praxisnahe Ausbildung in der Lebensmitteltechnologie. Das neue Technikum soll es unseren Studierenden ermöglichen, schon während ihres Studiums praxisnah an realen Herstellungsprozessen zu arbeiten.

Mit einer feierlichen Veranstaltung hat die Hochschule Flensburg ihr neues Lebensmitteltechnikum, das FoodLab, offiziell eröffnet. Rund 100 geladene Gäste aus Hochschule, Partnerinstitutionen, Politik und Wirtschaft, darunter das dänische Generalkonsulat und zahlreiche Sponsoren aus der Wirtschaft, nahmen an der Einweihung teil.
„Mit unserem FoodLab eröffnen wir unseren Studierenden ganz neue Perspektiven. Sie erhalten nun schon während des Studiums praxisnahe Einblicke in zentrale Bereiche der Lebensmitteltechnologie. Dabei geht es nicht nur um Produktentwicklung und Verpackungstechnik, sondern ebenso um essentielle Themen wie Prozess- und Personalhygiene, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung“, erklärte Prof. Dr. Andreas Nicolai vom Studiengang Biotechnologie und Lebensmitteltechnologie bei der Eröffnung. „Das FoodLab steht damit exemplarisch für unseren Anspruch, Ausbildung und Berufspraxis noch enger zu verzahnen – wissenschaftlich fundiert und anwendungsorientiert zugleich. Ich bin überzeugt: So qualifizieren wir die Fachkräfte von morgen deutlich zielgerichteter für die Herausforderungen in der Lebensmittelbranche.“
Maschinen im Wert von über einer halben Million Euro kostenfrei gestellt
Ein zentrales Highlight des Projekts: Die komplette technische Ausstattung des FoodLabs – Maschinen im Gesamtwert von rund 550.000 Euro – wurde der Hochschule vollständig kostenfrei aus der Lebensmittelwirtschaft zur Verfügung gestellt. Neben der kostenfreien Lieferung übernehmen die Partnerunternehmen auch die Wartung der Anlagen. Darüber hinaus werden die Maschinen regelmäßig durch neue Modelle ersetzt, so dass das FoodLab technologisch dauerhaft auf dem aktuellen Stand der industriellen Praxis bleibt. Dieser besondere Beitrag aus der Wirtschaft sorgt für Zukunftssicherheit auf höchstem Niveau.

Investition in moderne Infrastruktur trotz schwieriger Rahmenbedingungen
Die Baukosten des Technikums sind in den vergangenen sechs Jahren unter dem Einfluss globaler Herausforderungen wie Pandemie, Ukrainekrieg, Materialknappheit, Inflation und gestiegener Tarifabschlüsse gestiegen. Insgesamt wird sich das Projektvolumen voraussichtlich auf rund 1,25 Millionen Euro (inkl. 750.000 Euro Baukosten) belaufen. Ermöglicht wurde diese Investition durch Mittel des Landes Schleswig-Holstein, der Hochschule Flensburg sowie durch die projektbegleitende Unterstützung der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH).
Nachhaltiger Betrieb durch starke Partner – Materialien und Verbrauchsgüter kostenfrei gestellt
Auch der Betrieb des FoodLabs wird maßgeblich durch Partner aus der Wirtschaft unterstützt. Die Partnerunternehmen stellen kostenfrei notwendige Materialien zur Verfügung – darunter Gewürze, Verpackungen, Därme und Hüllen, Reinigungs- und Desinfektionsmittel sowie Leistungen im Bereich der Schädlingsbekämpfung. Diese kontinuierliche Unterstützung ermöglicht eine praxisnahe und wirtschaftsnahe Lehre auf einem bislang nicht erreichten Niveau.

Auch international vernetzt – Zusammenarbeit mit dänischen Partnern
Die internationale Ausrichtung der Hochschule wird durch das FoodLab ebenfalls gestärkt: „Gerade hier in der Grenzregion sind wir nicht nur Nachbarn, sondern potenzielle Partner", sagte Anette Lind, Generalkonsulin des Königlich Dänischen Generalkonsulats. Das neue FoodLab der Hochschule Flensburg könne ein Ausgangspunkt für mehr grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Lebensmittelbranche sein – durch Dialog, Vertrauen und geteiltes Wissen.
Einer der vielen strategischen Partner ist das dänische Unternehmen Vega Salmon. „Für die Produktion von Lebensmittel benötigen wir sehr kompetente Mitarbeiter – und genau hier setzt das neue FoodLab an", so Jacob Tidemand. Mit modernster Ausstattung, wie dem Räucheröfen, können Studierende bereits während ihrer Ausbildung komplexe Prozesse wie das Räuchern praxisnah verstehen und beherrschen. "So schaffen wir die Grundlage für gut qualifizierte Fachkräfte, die den hohen Anforderungen der Branche gerecht werden.“
Wissenschaft trifft Praxis
Das FoodLab soll künftig nicht nur in der Lehre, sondern auch für angewandte Forschungsprojekte und Kooperationen mit Unternehmen der Lebensmittelbranche genutzt werden. Studierende bekommen so die Möglichkeit, ihre Kompetenzen unmittelbar an echten industriellen Standards auszurichten – ein bedeutender Schritt in der Weiterentwicklung des Studiengangs Lebensmitteltechnologie an der Hochschule Flensburg.
