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"Die Probleme der Zukunft anpacken, anstatt nur darüber diskutieren"

Strom, Spannung, Studium – In der Studienrichtung Elektrische Energietechnik im Studiengang Nachhaltige Energiesysteme werden Studieninteressierte an der Hochschule Flensburg zu Experten im Bereich der elektrischen Energieerzeugung und -nutzung. Prof. Dr.-Ing. Frank Hinrichsen ist Programmverantwortlicher für diese Studienrichtung und berichtet, was Studienanfänger erwartet.

Ein Porträtbild von Frank Hinrichsen
Frank Hinrichsen ist Studiengangsverantwortlicher für die Elektrische Energietechnik.

Professor Hinrichsen, die Elektrische Energietechnik (EET) ist eine von drei Studienrichtungen im neuen Studiengang Nachhaltige Energiesysteme an der Hochschule Flensburg. Warum sollte ich mich speziell für EET entscheiden?

Die Elektrische Energietechnik entspricht in etwa der Vertiefungsrichtung Energietechnik in einem klassischen Elektrotechnikstudium. Bei uns liegt aber ein stärkerer Fokus auf dem Energiesystem als funktionsfähiges Ganzes. Dieses System wird sich im Laufe der Energiewende wandeln müssen, und dazu braucht es die entsprechenden Fachleute.

Was erwartet mich im Verlaufe des Studiums?

Bevor es in die Studienrichtungen geht, müssen alle die üblichen Grundlagenfächer wie Mathematik, Physik, Technische Mechanik und Elektrotechnik absolvieren. Im dritten und vierten Semester erfolgt die erste Spezialisierung in der gewählten Studienrichtung. Dann geht es in der EET um Fächer wie Elektrische Anlagen und Netze, Leistungselektronik oder digitale Signalverarbeitung, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Lehre findet bei uns zu einem beachtlichen Teil im Labor statt. Innerhalb der Studienrichtung gibt es im fünften und sechsten Semester noch Wahlfreiheit, so dass jeder sein Studium nach den eigenen Interessen ausrichten kann, z. B. auf dem Gebiet der regenerativen Energien, der Netze oder der Regelungstechnik.

Was muss ich mitbringen für das Studium?

Solide Grundlagen in Mathematik und Physik sind – wie bei allen Ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen – besonders zu Beginn sehr hilfreich. Über das Studium hinweg tragen sie jedoch nicht. Da helfen Fleiß und Ausdauer, ein Interesse an Technik und die Motivation, die Probleme der Zukunft anzupacken, anstatt nur darüber zu diskutieren. 

Wärmewende, Klimawandel und Balkonkraftwerke sind in aller Munde, manche Themen werden aber auch kontrovers diskutiert, siehe etwa das umstrittene Heizungsgesetz. Sind im Studium solche gesellschaftspolitischen Implikationen Thema im Unterrichtsplan?

In der Tat beschäftigen wir uns gleich zu Beginn in zwei Modulen mit den techno-ökonomischen Aspekten nachhaltiger Energiesysteme. Dabei sollen die Studierenden ein Verständnis für die Herausforderungen und Chancen der Energiewende entwickeln, Hintergründe analysieren und lernen, das Ganze kritisch zu beurteilen. Exkursionen zu nachhaltigen Energieprojekten in der Umgebung erleichtern das Verständnis. 

Es gibt schätzungsweise mehr als 120 Studiengänge aus dem Bereich Energietechnik. Warum sollte ich nach Flensburg kommen? 

Einerseits, weil es in Schleswig-Holstein recht schön ist und an der Flensburger Förde ganz besonders, andererseits, weil es hier oben im Norden  genug zu tun gibt: Dazu gehört die Arbeit im Bereich regenerativer Energien und effizienter Energienutzung genauso wie in konventionellen Industrien, für die das Studium der Nachhaltigen Energiesysteme mit der Studienrichtung EET qualifiziert. Die Hochschule Flensburg bietet eine hervorragende Gründungsunterstützung für all diejenigen, die sich lieber mit eignen Ideen selbstständig machen wollen.

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