Direkt zum Inhalt

Kreativ, innovativ und anders als das Gewohnte: Studierende stellen Firmen auf die Probe

Studierende der Hochschule Flensburg haben im Rahmen eines Wettbewerbes das Geschäftsmodelle eines Flensburger Unternehmens angegriffen – um es für die Zukunft besser zu machen.

Der Zehn Studierende Student des Masterprogramms Business Management nehmen den Baustoffhandel von team SE unter dem Aspekt der Digitalisierung unter die Lupe.
Der Zehn Studierende Student des Masterprogramms Business Management nehmen den Baustoffhandel von team SE unter dem Aspekt der Digitalisierung unter die Lupe. – Foto: team SE

Es klingt immer etwas martialisch, wenn Studierende die Digital Challenge erklären: „Wir entwickeln ein Geschäftsmodell, das ein Unternehmen überflüssig macht“, sagt Moritz von Ahn. Der Student des Masterprogramms Business Management und neun seiner Kommilitonen der Hochschule Flensburg nehmen den Baustoffhandel von team SE unter dem Aspekt der Digitalisierung unter die Lupe. Sie wollen das regionale Unternehmen entbehrlich machen.

„Die Studierenden sollen ermitteln, was die Branche bewegt, um ein Konzept zu erstellen, das das bestehende System angreift“, so Dr. Dirk Müller, Professor für Innovations- und Wachstumsmanagement an der Hochschule Flensburg. Das ist der Kern der Digital Challenge, bei der studentische Teams schleswig-holsteinischer Hochschulen unter der Schirmherrschaft des Wirtschaftsministers Unternehmen ihre Entwicklungspotenziale im Bereich der Digitalisierung aufzeigen. Der Wettbewerb ist eine gemeinsame Initiative vom Mittelstand-Digital Zentrum Schleswig-Holstein und dem Verein The Bay Areas e.V.
 

Die Studierenden sollen ermitteln, was die Branche bewegt, um ein Konzept zu erstellen, das das bestehende System angreift

Dr. Dirk Müller, Professor für Innovations- und Wachstumsmanagement

Das Team Digitalisierung bei team SE und der Sparte Bau waren von dem Ansatz, ein Geschäftsmodell nicht zu optimieren, sondern radikal zu ändern, begeistert. Es gehe um Innovationen und Kreativität, wie Mareike Gesenhues, Chief Digital Officer bei team SE betont: „Ganz wichtig ist uns, über den Tellerrand zu schauen und uns weiterzuentwickeln. Die Digital Challenge bietet uns die Chance, mit Studierenden der höheren Semester und mit Unterstützung von Innovationsexperten der Hochschulen an unseren Geschäftsmodellen zu arbeiten.“ Das Unternehmen hoffe auf digitale Lösungen für Serviceleistungen im Sinne der Kund*innen und auf Prozessoptimierungen.

Das Team von Moritz von Ahn möchte aus dem Baustoffhandel ein Geschäft mit Daten machen. So wollen sie beispielsweise Bauherren oder Architekten Produktdaten für Bauprojekte, die bisher in Katalogen aus Papier vorliegen, schon in der Planungsphase digital zur Verfügung stellen. „So kann präziser geplant werden“, sagt Student Marc Andre Schild. Und Produzenten könnten punktgenau die benötigten Waren herstellen und liefern“. So funktioniert das studentische Geschäftsmodell in groben Zügen. Es handelt sich zwar um ein Planspiel, die Studierenden liefern keine fertigen Konzepte. Doch in den vier vorangegangenen Wettbewerben seien viele gute Ansätze entstanden, haben Unternehmen Anregungen erhalten, die sie weiterverfolgt haben, so Dirk Müller.