Projektbeschreibung
Das Maritime Zentrum der Hochschule Flensburg beabsichtigt die Etablierung des Forschungsschwerpunkts „Autonome Schifffahrt“. Dies soll im Zuge der Erforschung einer Automatisierung von Andock- und Transfersituationen von sogenannten "Crew Transfer Vessels" (CTV) an Windkraftanlagen realisiert werden.
In allen Verkehrs- und Transportbranchen gewinnt die Autonomie immer mehr an Bedeutung und Praxisrelevanz. In der Schifffahrt sind dabei die Kriterien Effizienz, Sicherheit, Logistikoptimierung und Einsparpotenzial wirtschaftlich und wissenschaftlich ausschlaggebend und entscheidend. Die Internationale Maritime Organisation (IMO) hat eine bereichsübergreifende Arbeitsgruppe für autonome Überwasserschiffe gebildet und ein internationales Regelwerk für Maritime Autonomous Surface Ships (MASS) entwickelt. Gleichzeitig werden weltweit erste Testgebiete für unbemannte Schiffe ausgewiesen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat die autonome Schifffahrt in die Maritime Forschungsstrategie 2025 als eines der bedeutendsten Themen aufgenommen.
Diesen Technologieentwicklungen möchte das Maritime Zentrum der Hochschule Flensburg mit der Etablierung eines Forschungsschwerpunktes „Autonome Schifffahrt“ begegnen und so Kompetenzen aufbauen und erarbeiten die den Studierenden für Ihre zukünftige berufliche Perspektive und Qualifikation zugutekommen. Dabei sollen die idealerweise zahlreich vorhandenen Kompetenzsynergieeffekte auf dem Campus der Hochschule Flensburg aus den Fachdisziplinen Schiffstechnik, Nautik, Schiffsmaschinenbau Systemtechnik, Künstliche Intelligenz und Informatik vernetzt und eingebracht werden. Der Ausbau dieses Kompetenzschwerpunktes soll gemeinsam mit Professoren, Wissenschaftlern, Promotionsvorhaben und Studierenden verschiedener Fachrichtungen erfolgen.
Konkreter Gegenstand des Projektes ist der Entwurf einer Software / Hardware Kombination zur partiellen Autonomisierung der temporären Anlegemanöver wie sie auf CTVs stattfinden. CTVs werden im Offshore Bereich zur Wartung und Instandhaltung von Windkraftanlagen eingesetzt. Mit Hilfe der Simulationseinrichtungen des Maritimen Zentrums sollen diese Prozesse vorerst simuliert und dann automatisiert abgebildet werden. Die Entwicklung erfolgt in der Simulationsumgebung, ebenso können hier die ersten Erprobungen unter verschiedenen Bedingungen realisiert werden. Zusätzlich ist eine Erprobung des Systems auf einem neuartigen Versuchsträger der Firma Offcon in Aussicht gestellt worden.
