Projektbeschreibung
Durch die regionale Überbelastung des Grundwassers mit Nährstoffen aus der Landwirtschaft (Gärprodukte und Güllen) wurde Deutschland im Jahre 2017 vom europäischen Gerichtshof wegen der Verletzung von EU-Düngemittel-Recht verurteilt und aufgefordert geeignete Maßnahmen für den Gewässerschutz umzusetzen.
Infolgedessen liegt das aktuelle Interesse der Politik und der Agrarbranche darauf, Behandlungskonzepte für die Nutzung der Gärprodukte/Güllen zu entwickeln, welche dem Gewässerschutz Rechnung tragen und gleichermaßen ökonomisch verträglich sind.
Geleitet durch diesen Ansatz widmet sich die Hochschule Flensburg (Bereich Verfahrenstechnik) der Entwicklung von Methoden zur Herstellung der Pyrolysate aus festen Gärprodukten aus Biogasanlagen und deren Bewertung als Substitutionsmittel für Torf, Stalleinstreu oder Filtrationsmittel zur Rückgewinnung der Nährstoffe. Überschüssige regionale Wirtschaftsdünger in Form von pflanzenähnlicher Kohle können als Handelsprodukt überregional vertrieben werden.
Die Ergebnisse aus der 3-jährigen Forschungsphase sollen im großtechnischen Maßstab zusammen mit dem Industriepartner der Bioenergie Schuby GmbH auf deren Gelände umgesetzt werden.