In einem neuen Testlabor an der Hochschule Flensburg wird erforscht, wie verschiedene Bereiche der Energieproduktion aus erneuerbaren Energien verbunden werden können, um überschüssigen Strom aus der Stromerzeugung durch Wind und Sonne für die Produktion von Methan zu nutzen.
In einem neuen Testlabor an der Hochschule Flensburg wird erforscht, wie verschiedene Bereiche der Energieproduktion aus erneuerbaren Energien verbunden werden können, um überschüssigen Strom aus der Stromerzeugung durch Wind und Sonne für die Produktion von Methan zu nutzen.
Konkret geht es um die Kopplung der Produktion von Biogas aus Reststoffen der Landwirtschaft mit der Produktion von Wasserstoff durch Elektrolyse, um 100-Prozent nachhaltig produziertes Methan herzustellen.
Das „Testlabor Sektorkopplung – Power to Fuels and Chemicals“ ist die deutschlandweit erste Testanlage, an der im Pilotmaßstab die Verbindung der Technologien erprobt und weiterentwickelt wird. Heute wurde die Anlage, die am Fachbereich Maschinenbau, Verfahrenstechnik und Maritime Technologien entwickelt wurde, nach dreijähriger Planungs- und Bautätigkeit offiziell in Betrieb genommen.
Die Anlage wird durch den Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE), den Bund und das Land Schleswig-Holstein mit insgesamt rund 630.000 Euro gefördert.
Methan ist der Hauptbestandteil von Erdgas und hat einen bedeutenden Anteil an der Energieversorgung in Deutschland. Methan ist auch Hauptbestandteil des Biogases, doch enthält dies auch bis zu 50% CO2. In dem neuen Testlabor wird auf der einen Seite in einer Biogasanlage Biogas aus landwirtschaftlichen Reststoffen wie Gülle und Stroh produziert. Auf der anderen Seite wird in einem Elektrolyseur Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne zur Produktion von Wasserstoff genutzt. Anschließend wird in einem Methanisierungsreaktor aus dem gewonnenen Wasserstoff und dem CO2 des Biogases reines Methan hergestellt. Zusätzlich wird als „Abfallprodukt“ aus den Gärresten der Biogasproduktion hochwertiger Dünger für die Landwirtschaft gewonnen.
„Das Testlabor bietet eine einzigartige Forschungsinfrastruktur, in der die Hochschule Flensburg zusammen mit Partnern aus der Wirtschaft gemeinsam an marktfähigen Lösungen arbeiten kann, wie verschiedene Bereiche der regenerativen Energieerzeugung verbunden werden können“, sagt Professor Dr. Hinrich Uellendahl vom Fachbereich Maschinenbau, Verfahrenstechnik und maritime Technologien.
Das Testlabor wird in einer Zusammenarbeit mit der Biomethan Osterby GmbH & Co. KG sowie im Rahmen des EU Projektes AQUACOMBINE genutzt werden.