Bundesweit einzigartige Hochschulkooperation auf dem Flensburger Campus zum Zukunftsthema E-Mobilität. Wirtschaftsminister Buchholz: „Ein weiterer Baustein der Energiewende.“
Eine bundesweit einzigartige Hochschulkooperation bringt das Thema E-Mobilität auf den Flensburger Campus. Studierende können Ingenieur*innen werden und etwa elektrische Motoren im Zusammenspiel mit dem Antrieb berechnen. Sie können sich jedoch auch entscheiden, Lehrkräfte an beruflichen Schulen zu werden und später Kfz-Mechatroniker*innen ausbilden, die an Hochvoltfahrzeugen arbeiten können.
„Schadstoffemissionen im Verkehrssektor mit regional und regenerativ erzeugtem Strom zu verringern, ist Klimaschutz und Wirtschaftspolitik zugleich“, sagte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister, Dr. Bernd Buchholz, bei seinem heutigen (17.5.) Besuch auf dem Flensburger Campus, „Für beides benötigen wir einerseits Ingenieure und Ingenieurinnen in der Industrie und andererseits berufliche Lehrkräfte in den Schulen, die das Thema E-Mobilität in die Ausbildung einbringen können. Insofern ist diese Kooperation ein weiterer Baustein der Energiewende unseres Landes.“
Konkret sieht die Kooperation auf dem Campus Flensburg so aus: Seit 2019/2020 bildet die Hochschule Flensburg in einem Bachelor-Studiengang Ingenieur*innen mit dem Schwerpunkt Antriebstechnik und Elektromobilität aus. Eine Besonderheit: In diesem Studiengang können die Studierenden bereits Veranstaltungen aus dem Bereich „Berufliche Bildung“ an der EUF belegen. „Mit diesem Studium werden unsere Absolvent*innen den Anforderungen eines industriellen Umfelds gerecht und erhalten gleichzeitig die Möglichkeit, sich auf ein Lehramtsstudium im dringend nachgefragten Bereich ‚Fahrzeugtechnik / E-Mobilität‘ vorzubereiten“, so der E-Mobilitäts-Experte Joachim Berg, Professor für elektrische Maschinen und Antriebe / Elektromobilität an der Hochschule Flensburg. „Unser Bachelorstudium ermöglicht in einem Y-Modell also eine Wahl: Sie können Ingenieur*in oder Lehrkraft werden.“ Zum Herbstsemester 2021/22 können die ersten Bachelorstudierenden der HS Flensburg Veranstaltungen aus dem Masterstudium für das Berufsschullehramt in der beruflichen Fachrichtung Fahrzeugtechnik der EUF besuchen. Als erste Universität in Deutschland bietet die EUF eine Studienvertiefung zur Elektromobilität im Berufsschullehramt an.
„Mobilität wird künftig neu gedacht. Die Automobilindustrie steht vor einem großen Umbruch. Durch Innovationen im Bereich der Fahrzeuge, Antriebe und Komponenten werden auf die Kfz-Werkstätten in Deutschland in den kommenden Jahren enorme technische Anforderungen zukommen“, sagt Reiner Schlausch, Professor für die berufliche Fachrichtung Metalltechnik, von der EUF. Diese Anforderungen bedingen auch neue berufliche Kompetenzen bei den Kfz-Fachkräften, die bereits in der Berufsausbildung angelegt werden sollten. Dafür benötigt es entsprechend ausgebildete Lehrkräfte in den beruflichen Schulen, betont Schlausch. „Mit unserer Kooperation wollen wir am Hochschulstandort Flensburg dem Mangel an fachdidaktisch und fachwissenschaftlich qualifizierten Fahrzeugtechnik-Lehrkräften in den berufsbildenden Schulen des Landes Schleswig-Holstein entgegenwirken.“
Nicolay Tank studiert im vierten Fachsemester den Masterstudiengang in der beruflichen Fachrichtung Fahrzeugtechnik. An der Hochschule hat er zuvor Maschinenbau studiert.
Er ist von der Flensburger Kooperation begeistert. „Die Liebe zu Autos und die Notwendigkeit des Klimaschutzes, die Begeisterung für Technik und die Nähe zu Menschen, das geht in diesem Studiengang zusammen."