Unsere Hochschule unterhält ein Austauschprogramm mit der Universität Jember in Indonesien. Im Rahmen dieses Programms wurde die gemeinsame Lehrveranstaltung „CRISPR-Cas and its possible applications for Covid-19” mit der Universität Jember und dem IGN (Indonesian-German Network) zum aktuellen Thema CRISPR-CAS angeboten.
Am 7. und 8. September 2020 trafen sich mehr als 150 Lehrende und Studierende online, um über die Beiträge von Prof. Walter Bodemer (Deutsches Primatenzentrum, Göttingen) und Prof. Wolfgang Nellen (ehemals Universität Kassel) zu diskutieren. Gleichzeitig wurde ein Studierendenwettbewerb ausgeschrieben, der in verschiedenen Kategorien zu wissenschaftlichem Denken und kreativer Wissenschaftskommunikation anregte.
Gefragt war vor allem Kreativität, aber es wurden auch Fragen gestellt, deren Beantwortung eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema erforderte, z.B. wie man genetisch bedingte Krankheiten ohne die umstrittene Genom-Editierung der Keimbahn verhindern kann. Die recht einfache Antwort: durch Präimplantationsdiagnostik (PID), also durch Embryoselektion nach in-vitro Befruchtung. In den allermeisten Fällen wird nach den Mendel`schen Regeln mindestens ein Viertel der Embryonen eines betroffenen Paares gesund sein. Bei einer weiteren Frage ging es um mögliche Nebeneffekte der CCR5 del32 Mutation, die durch die chinesischen „CRISPR-Babys“ zweifelhafte Berühmtheit erlangt hat. Fast alle Einreichungen wiesen eine sehr sorgfältige Literaturrecherche auf und zählten eine Vielfalt von ungewünschten Effekten – wie höhere Anfälligkeit gegenüber anderen Viren, potenzielle Auswirkungen auf das Immunsystem und Einfluß auf Schlaganfall – auf.
In den beiden kreativen Kategorien ging es darum, entweder eine Science Fiction-Geschichte mit dem Titel „CRISPR im Jahr 2050“ zu schreiben oder ein Video zu den CRISPR-Cas-Funktionen zu erstellen. Die Jury bestand aus Wissenschaffenden der Universitäten Gadjah Mada, Jember, Andalas, Flensburg und Kassel, und es fiel ihr nicht leicht, die Preistragenden unter den 26 Einsendungen aus sieben indonesischen Universitäten zu ermitteln. Die Preisverleihung am 28. November fand ebenfalls als Videokonferenz, mit mehr als 40 Teilnehmenden, statt.
FUAs war aktiv an der Jury beteiligt und unser Austauschstudent im Master Applied Bio and Food Systems (link) Khalid Muhammed hat einen hervorragenden Film gestaltet, der gut erklärt, wie die Genscheren funktionieren. Hier ist der Film: https://crispr-whisper.de/2021/01/12/the-world-of-crispr-with-khalid-pam/ Dieser Film ist ein Teil einer ganzen Reihe von Stop-Motion-Videos :„The World of CRISPR with Khalid!“ . Damit hat er zusätzlich den Preis für den besten Beitrag des ganzen Wettbewerbs erhalten.
Sehr kreativ war auch die Science Fiction-Geschichte von Nuril Azizah (Jember University), die auch gerade ein Austasuchsemester an der FUAS absolviert. Sie beschreibt eindrucksvoll die Chancen und Risiken einer Genom-Editierung.