Vor 25 Jahren startete das EMV-Labor seinen Betrieb. Prof. Dr. Klaus-Dieter Kruse kann auf mehr als 250 bearbeitete Projekte zurückblicken.
Am 22.5.2020 jährt sich die Einweihung der von den Ministerien Wirtschaft und dem Kultusministerium geförderten EMV – Vorprüf- und Beratungsstelle, die einen Anlaufpunkt vorwiegend für KuM- Betriebe aus SH für das damals noch recht neue Gebiet der „elektromagnetischen Verträglichkeit“ (EMV) bilden sollte, zum fünfundzwanzigsten Mal.
Inzwischen kann Prof. Dr. Klaus-Dieter Kruse - seit einem Jahr in Ruhestand - auf einen Kundenstamm von zirka 50 Firmen, Einrichtungen und Gerichten sowie mehr als 250 bearbeitete Projekte zurückblicken.
Technisch geht es bei der „EMV“ um das störungsfreie Miteinander elektrotechnischer Geräte - eine Art „Sozialverhalten“ der Geräte: Einerseits dürfen sie andere Geräte nicht über Gebühr beeinflussen. Andererseits sollen sie aber auch nicht zu empfindlich gegenüber Störungen sein, die beispielsweise durch Mobilfunkgeräte, Schalthandlungen, Blitze oder auch elektrische Entladungen entstehen können.
Wichtig für eine marktgerechte Entwicklung moderner Geräte - das Spektrum reicht von der Antriebselektronik bis zur Zigarette (elektrisch) - erstreckt sich also über die gesamte Bandbreite der Elektrotechnik.
Die Erfahrungen, die bei der Beratungstätigkeit gesammelt werden, gehen selbstverständlich auch in die aktuelle Ausbildung der Studierenden der Hochschule mit ein - das Labor ist für Lehr- und Messtätigkeiten gleichermaßen geeignet und auf dem aktuellen Stand der Technik hochmodern ausgestattet- allerdings ohne eine extrem teure Absorberhalle. Das Labor ist, im Gegensatz zu dem an der FH in Kiel betriebenen und inzwischen geschlossenen EMV- Labor, nicht auf die CE- Zertifizierung, sondern auf die entwicklungsbegleitende Beratung optimiert.
Eine gerade - coronabedingt digital- stattgefundene EMV- Tagung in der letzten Woche hat wieder die große Bedeutung dieser technischen Disziplin herausgestellt. In einer von Kruse geleiteten Session wurden neue Herausforderungen durch die Einführung der 5G- Standards sowie der zunehmenden funktechnischen Vernetzung von Fahrzeugen diskutiert. Auch die moderne -elektrische- Antriebstechnik für Fahrzeuge erfordert gut auf diesem Gebiet ausgebildete Absolventen und kompetente Beratungs- und Prüfkapazitäten an der Hochschule, die noch mindestens bis Anfang 2021 hier anzutreffen sein werden.