Nachmittags an der Bushaltestelle „Campus/Mensa“. Einige Studierende warten schon darauf, gemeinsam mit der VentureWærft zur ersten Ausgabe der Netzwerkveranstaltung „conVenture – nordic Start-Up convention“ auf dänischem Boden zu fahren. Mit einem Schuttle-Bus, fast wie auf einer Klassenfahrt. 55 Busfahrer*innen machen sich auf dem Weg ins Alsion, um sich dem Themenfeld „Start-Up, Existenzgründung und Selbständigkeit“ in der Grenzregion zu nähern.
Der VentureWærft liegt die stärkere Verknüpfung der beiden Länder entlang der Grenze am Herzen. Sie hat den Schritt gewagt, nationale Grenzen zu überwinden und die gemeinsame Region als Ganzes zu betrachten – und zu nutzen. Dabei besteht die VentureWærft aktuell aus fünf Docks, die untereinander sehr gut vernetzt sind und die Sichtbarkeit der Gründungsregion rund um die Flensburger Förde als Ganzes verbessern wollen – auch überregional. Das Sahnestück dieser grenzübergreifenden Initiative ist dabei die halbjährlich im Wechsel in Sonderburg (im Frühjahr) und in Flensburg (im Herbst) stattfindende „conVenture - nordic Start-Up convention“.
Nun fand die erste conVenture auf dänischem Boden statt – und wurde auf Schlag ein Riesenerfolg – ausverkauft. Rund 140 Teilnehmer*innen und Aussteller*innen konnten teilhaben an einer conVenture, die von Mal zu Mal über sich selbst hinauswächst.
Ein paar Neuerungen rund um die conVenture gab es auch: Um die Distanz zwischen Flensburg und Sonderburg zu überwinden, konnte ein Bus-Shuttle für die Teilnehmer*innen zur Verfügung gestellt werden. Zudem wurde zu Beginn eine Führung durch die Räumlichkeiten von Startup Alsion und weiteren Laboren angeboten, die (potentiellen) Gründer*innen zur Verfügung stehen, damit auch alle erstmal einen Eindruck vom Alsion gewinnen konnten.
Den Start der Start-Up- Stories übernahm Allan Sørrig von FurEater und zog alle Teilnehmer*innen mit in den Themenbereich Haustiere – und den damit verbundenen Herausforderungen, was Tierhaare angeht. Sein Weg als Entrepreneur begann mit zwölf Jahren und einem Fahrrad und nahm letztendlich seinen Lauf über das erste Start-Up in 1994 und in 2016 dann mit FurEater durch die „Løvens Hule“ (die dänische Version der „Die Höhle der Löwen“). Durch ein gutes Netzwerk und tollen Support auch aus der Familie (so betreut seine Schwester Line den Vertrieb in Deutschland und ist seit 2016 als Mitarbeiterin mit im Team) sieht es heute und nach wie vor rosig aus für den FurEater – so wird er doch international nachgefragt und verkauft.
Eine ganz andere Idee und Entwicklung hat DeafVentures hinter sich. Pia Boni und Marie Kohlen lernten sich beim Kitesurfen kennen und wurden Freunde. Sie verband allerdings mehr als nur die Leidenschaft zum Kitesurfen – nämlich die Welt ein Stückchen barrierefreier zu gestalten und sich für einen sozialen Wandel stark zu machen. So bieten sie heute Wassersportcamps für Gehörlose an und stoßen mit ihrem Angebot in eine ganz besondere Nische, die schon sehr viel Nachfrage entstehen ließ.
Neben den beiden Start-Up-Stories stellten sich auch die fünf Docks der VentureWærft vor, sowie das neue dänische Projekt „Startup Alsion“, als einer der neuen Start-Up Supporter. Startup Alsion ist eine gemeinsame Initiative in der Dock4 und Dock5 ebenfalls zusammenarbeiten. Hauptaugenmerk liegt hier auf dem Ausprobieren und Testen von neuen Geschäftsideen und nicht der tatsächlichen Gründung an sich.
Auch dieses Mal gab es die Gelegenheit die neugewonnenen Eindrücke beim Networking am Abend zu vertiefen und sich über hiesige Start-Ups auf dem Start-Up Pier im Foyer zu informieren, ihre Angebote kennenzulernen und mit jungen (und erfahrenen) Gründer*innen ins Gespräch zu kommen.
Zur Info:
Die conVenture ist die Netzwerkveranstaltung rund um das Thema Start-Up in der deutsch-dänischen Grenzregion, auf der sich Start-Ups (von heute und morgen), Gründungsunterstützer*innen, gestandene Unternehmer*innen, Investor*innen und Gründungsinteressierte treffen. Im Fokus stehen neben zwei Start-Up Stories junger Gründer*innen das Netzwerken und so auch die Start-Up Pier, eine kleine Messe mit regionalen Campus-Gründungen. Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
Die conVenture ist ein gemeinsames Event der deutschen und dänischen VentureWærft-Docks: Dr. Werner Jackstädt-Zentrum für Unternehmertum und Mittelstand Flensburg, Industrie- und Handelskammer zu Flensburg, Technologiezentrum Flensburg, Syddansk Universitet (Entrepreneurship Labs & Mads Clausen Institute) und Sønderborg Iværksætter Service.
Neben diesen Partnern besteht die VentureWærft auch aus erfahrenen Unternehmer*innen und Start-Ups aus der Region. Die VentureWærft wird dabei durch das Projekt Grenzland INNOVATIV Schleswig-Holstein unterstützt, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz.
Das in diesem Text genannte Vorhaben gehört zu dem mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung geförderte Projekt Grenzland Innovativ Schleswig-Holstein (GrinSH) der Innovativen Hochschule Flensburg.