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Andreas Rusnjak ist Professor für Informationsmanagement & Digitale Wirtschaft

Andreas Rusnjak in seinem Büro, vor einem Bücherregal.

Studierende sollen gut vorbereitet in ihr Berufsleben starten.

Andreas Rusnjak, Jahrgang 1974, ist seit 2016 Professor für Informationsmanagement & Digitale Wirtschaft an unserer Hochschule. Zuvor war er unter anderem Gründer und Leiter des Instituts für Business Model Innovation, Head of Business Engineering in der Baur Gruppe und arbeitete bei Jobscout24 oder flyerwire.de.

Wozu braucht die Welt Informationsmanagement & Digitale Wirtschaft?

Heutzutage bestimmen nicht mehr produkt- oder diensleistungsbezogene Innovationen alleine den Erfolg eines Unternehmens, sondern vielmehr die Geschäftsmodelle, die dem zugrunde liegen. Hinzu kommt, dass Preise, Technologien und das Angebot alleine kaum noch Wettbewerbsvorteile generieren werden. Es kommt vielmehr darauf an, welches Erlebnis der Kunde (B2B oder B2C) mit einem Produkt bzw. einer Dienstleistung verbindet und ob das Angebot eines Unternehmens auch wirklich Nutzen stiftet. Digitalisierung sorgt zudem dafür, dass über sogenannte Plattform- bzw. Netzwerkmodelle neue Angebote an den Märkten entstehen (z.B. UBER, airbnb, IoT, Smart City etc.), welche ganze Branchen schlagartig unter Druck setzen und etablierte Unternehmen innerhalb sehr kurzer Zeit aus den Märkten drängen können. Ich bezeichne mein Forschungsgebiet als "Business Model Engineering" und es adressiert die Fähigkeit von Unternehmen bzw. Managern, zukünftigen und aktuellen Trends mit zeitgemäßen Geschäftsmodellen reagieren zu können. Das dahinter liegende Vorgehensmodell soll dazu befähigen, die Transformation von Geschäftsmodellen, strukturiert, werkzeuggestützt und wiederholbar (also ingenieursmäßig) sowie auf schlanke Art und Weise zu bewältigen. Dabei soll eine gewisse Agilität nicht verloren gehen.

Was wollen Sie Ihren Studierenden auf jeden Fall mitgeben?

Aus meiner Erfahrung heraus weiß ich, dass viele Unternehmen, gerade im Hinblick auf die Herausforderungen, die eine zunehmende Digitalisierung mit sich bringt, eher "Generalisten" mit Handlungs- bzw. Umsetzungskompetenzen suchen und weniger "Spezialisten", die zwar in ihrer Domäne fit sind, aber die wichtigen Stellschrauben an zukunftsfähigen Geschäftsmodellen nicht verstehen bzw. erfassen. Daher möchte ich meinen Studierenden im Bereich Wirtschaftsinformatik die Fähigkeit mitgeben, bedarf- und lösungsorientiert agieren zu können. D.h. meine Lehre hat einen stark workshop-artigen Charakter. Ich bewege mich inhaltlich so gut es geht entlang zeitgemäßer Geschäftsodelle und unternehmerischer Problemstellungen. So soll ein möglichst guter Transfer von aktueller Theorie in die Praxis sichergestellt werden. Ich verstehe mich als Coach bzw. Mentor, um die von Unternehmen häufig geforderten Skills - vor allem Soft-Skills  - wie (zielgruppengerechtes) Präsentatieren, Lösungskompetenz sowie analytisches Denkvermögen zu fördern, damit Studierende gut vorbereitet in ihr Berufsleben starten können.

Was sollten Studierende mitbringen, um Ihr Fach zu studieren?

Das Interesse an zeitgemäßen und kommenden Informationstechnologien sowie den Willen, aktuelle zukünftige Trends erfassen und sich mit relevanten Geschäftsmodellen befassen sowie diese gestalten zu wollen. Wirtschaftsinformatiker können im Kontext der Digitalen Transformation und dem Wandel der Arbeitswelt und Gesellschaft, den bspw. das Internet der Dinge oder künstliche Intelligenz in den nächsten Jahren sehr stark forcieren werden, eine Schlüsselrolle einnehmen, sofern die Einstellung passt und sie die richtigen Tools in ihren Rucksack packen wollen.