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Inno!Nord: Innovation, Zusammenarbeit und Transfer für die Energiewende

Bis zum 24. April läuft auf dem Präsidiumsflur noch die Poster-Ausstellung des Projektes "Innovationslabor: Speicher zur Nutzung erneuerbarer Energien im echten Norden (Inno!Nord)". Im Interview erklärt Karsten Werner, worum es bei dem Projekt geht und wie die Hochschule davon profitieren kann.

zirka 20 Menschen stehen in einer Reihe und halten ein Plakat des Projektes Inno-Nord
Das Inno!Nord-Team der Hochschule Flensburg

Was ist eigentlich das Innovationslabor: Speicher zur Nutzung erneuerbarer Energien im echten Norden (InnoNord)?

InnoNord ist ein Forschungsprojekt initiiert vom Bundesforschungsministerium. Es ist Teil einer ganzen Reihe von innovativen Forschungsvorhaben, die zum Ziel haben, den Transfer von Wissenschaftseinrichtungen in die Öffentlichkeit und die Industrie zu verbessern.

Transferformate spielen eine große Rolle. Welche Formate nutzen Sie? Welche haben sich bewährt?

Wir nutzen bislang Formate, die wir eigentlich schon kennen: Wir halten Vorträge, organisieren Ringvorlesungen, wir gehen auf Messen. Aktuell läuft ja auch die Sonderausstellung „Wasserstoff“ in der Phänomenta. Des Weiteren stellen wir uns Kinder-Unis vor. Dann stellen wir uns vor, großflächige Filmprojektionen auf Hauswänden zu nutzen. Ebenso denken wir an Apps, die wissenschaftliche Inhalte auf dem Handy vermitteln. Dazu gehört auch eine Plattform, auf der sich Studierende zu bestimmten Themen informieren können.

Transfer ist ja auch immer mit Zusammenarbeit verbunden und richtet sich auch an die Öffentlichkeit, in diesem Fall vielleicht auch eher an Unternehmen. Beeinflusst dieses Projekt mit seinen Transferaktivitäten die Zusammenarbeit zwischen der Hochschule und regionalen Unternehmen?

Auf jeden Fall! Das liegt daran, dass wir uns nicht nur die Industrie als Transferpartner vorgenommen haben, sondern breite Bevölkerungsschichten, angefangen von Schulkindern bis zu Studierenden und dann auch bis hin zu Industrievertretern. Damit wollen wir – so sieht es der Fördermittelgeber vor – zur Aufklärung in der Bevölkerung rund um das Thema Energiewende beitragen.

Es soll aber nicht bloß die Öffentlichkeit profitieren, sondern auch unsere Studierenden.

Das ist absolut richtig. Die Studierenden profitieren unmittelbar. Zunächst durch wertvolle Kontakte, die sie relativ leicht zur Industrie durch uns knüpfen können. Und dann öffnet sich über die verschiedenen Werkstattprojekte ein breites Themenfeld mit kleineren Teilaufgaben, die sich sehr gut für Bachelor- oder Studienarbeiten eignen.

Und auf der inhaltlichen Ebene – welche nachhaltigen Effekte erwarten Sie durch die angesprochenen Werkstattprojekte?

Die Werkstattprojekte sind ja sehr breit angelegt. Jedes Werkstattprojekt hat etwas mit Energiespeicherung zu tun, kann aber natürlich nicht allein die Energiewende, insbesondere die Speicherproblematik, lösen. Jedes Projekt liefert jedoch ein kleines Puzzlebausteinchen, das durchaus wertvoll ist und auch von der Industrie nachgefragt wird.

Also da ist Bedarf?

Da ist absolut Bedarf. Bedarf, den wir super decken können, weil wir an der Hochschule über eine Infrastruktur verfügen, die die Industrie so nicht hat. Die Industrie kann beispielsweise nicht mal eben verschiedene Motoren anschalten und Tests durchführen. Wir hingegen können losgelöst vom normalen Betrieb Dinge einfach ausprobieren – und dürfen dabei auch scheitern.

Also stecken in dem Projekt viele Chancen für die Hochschule. Welche Chancen sehen Sie konkret?

Ich sehe die Hochschule als Partnerin der Industrie, weil wir im Auftrag der Unternehmen bestimmte Fragestellungen lösen können. Wir haben das Personal und die Infrastruktur dafür. In diesem Zusammenhang ist unser Innovationsstandort Kielseng besonders wichtig. Dort verfügen wir über unser sogenanntes „Schiff-an-Land“, auf dem wir Tests durchführen können, die sonst nur an Bord von Schiffen durchgeführt werden könnten, die extra dafür mehrere Tage zur See fahren müssten.

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