Die Digital Challenge ist mehr als ein Wettbewerb – sie bietet Studierenden eine Plattform, um innovative Visionen zu entwickeln und Unternehmen mit neuen Geschäftsmodellen herauszufordern. Ein Team der Hochschule Flensburg hat bei den Stadtwerken Flensburg Zukunftsmodelle für energieautarke Neubaugebiete entworfen.
Nils Plastwig, Oumaima Elaloui und Benjamin Held präsentierten dabei eine Vision für Neubaugebiete, die unabhängig von externen Energiequellen funktionieren und sogar einen Überschuss erzeugen können, der gemeinschaftlich genutzt wird. „Unsere Idee geht über Selbstversorgung hinaus und schafft ein Modell, in dem Energie gemeinsam genutzt werden kann,“ sagt Plastwig.
Dieses Konzept ist mehr als eine technische Spielerei – und wirft ein Licht auf eine mögliche Energieversorgung der Zukunft. Genau dies ist das Ziel der Digital Challenge: Innerhalb einer Woche arbeiten die studentischen Teams an einer Geschäftsidee, die zentrale Energieversorger durch regionale Energiegemeinschaften ersetzt. Für die Stadtwerke bietet das Konzept eine wertvolle Chance, Digitalisierungspotenziale zu erkennen und strategische Schwachstellen offenzulegen. „Es ist spannend, wie Studierende mit frischen Ideen etablierte Strukturen infrage stellen,“ sagt Lars Höfer, verantwortlich für Digitalisierung bei den Stadtwerken Flensburg. „Auch wenn nicht alle Ideen umsetzbar sind, geben sie uns wertvolle Impulse und Inspiration, wie wir in der Digitalisierung wachsen können.“
Professor Dirk Müller von der Hochschule Flensburg, der die Digital Challenge im Rahmen des Masterstudiengangs Business Management betreut, beschreibt das Projekt als praxisnahe Erfahrung mit hohem Lerneffekt. „Die Studierenden arbeiten unter echtem Zeitdruck und erleben, wie komplex die Entwicklung tragfähiger Geschäftsmodelle sein kann.“ Auch Held und sein Team schätzen die Gelegenheit, ihre Ideen mit direktem Feedback zu schärfen. „Man lernt hier, die eigene Idee zu verteidigen und weiterzuentwickeln,“ so Held. „Das ist eine wertvolle Vorbereitung auf die Berufswelt“, ergänzt Elaloui.
Ein weiteres Team, bestehend aus Simon Leuning, Dominik Suchardt und Janek Ziske, verfolgt einen energiepolitischen Ansatz, der auf einem EU-Gesetzentwurf beruht und die gemeinsame Nutzung von Energie innerhalb eines Versorgungsgebiets erlaubt. Ihr Modell kombiniert dies mit einer digitalen Handelsplattform, auf der überschüssige Energie zum günstigsten Marktpreis gehandelt wird – unabhängig vom Angebot der Stadtwerke.
Mit der Digital Challenge entstehen so innovative Geschäftsmodelle, die sowohl Studierende als auch Unternehmen inspirieren und herausfordern. „Ob und wie diese Ideen umgesetzt werden, wird sich zeigen,“ so Professor Müller. Die kreativen Impulse geben jedoch einen klaren Ausblick darauf, wie die Energieversorgung der Zukunft aussehen könnte.