Direkt zum Inhalt

Zukunft erleben: Digital Learning Campus für KI-Bildung und Computational Thinking in Flensburg eröffnet

Die Europa-Universität Flensburg (EUF) eröffnet heute gemeinsam mit der Hochschule Flensburg (HSFL) und der NORDAKADEMIE Hochschule der Wirtschaft Elmshorn (NAK) den neuen Digital Learning Campus-Lernort "AILiSH@DLC-FL". Das Projekt zur niederschwelligen Künstlichen Intelligenz-Bildung und Vermittlung von Computational Thinking richtet sich an breite Bevölkerungsgruppen und wird vom Land Schleswig-Holstein sowie dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Eine Frau trägt eine VR Brille, ein Mann schaut zu
– Foto: Charlie Puttrus

Das Verbundprojekt AILiSH@DLC-FL (Artificial Intelligence Literacy and Computational Thinking in Schleswig-Holstein) verfolgt einen partizipativen, emanzipatorischen und inklusiven Ansatz zur KI-Bildung. In den verschiedenen Lernräumen auf dem gemeinsamen Campus der EUF und HSFL können Lehrkräfte, Schulklassen, Unternehmensmitarbeitende und interessierte Bürger*innen die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz und des algorithmischen Denkens entdecken und erlernen. Die Projektmitarbeitenden an der NORDAKADEMIE werden überwiegend in Form von mobilen Teams Unternehmen und Schulen besuchen und KI- Bildung zu den Bürger*innen bringen.

Staatsekretär Guido Wendt betont die Bedeutung des Projekts für die Region: "Der Digital Learning Campus ist ein wichtiger Baustein unserer Strategie, Schleswig-Holstein als Innovationsstandort zu stärken. Die unterschiedlichen Formen der Vermittlung von KI-Kompetenzen werden dazu beitragen, dass wir den digitalen Wandel aktiv gestalten können." 

Der DLC-Lernort in Flensburg umfasst verschiedene Räumlichkeiten mit moderner Ausstattung. Auf dem Campus der EUF befinden sich die "CreAItive Lounge" und der "CreAItive Space", während die HSFL ihr etabliertes "FabLab IDEENREICH" in das Projekt einbringt. Die NORDAKADEMIE in Elmshorn vervollständigt das Angebot mit eigenen Angeboten und mobilen Einheiten, die KI-Bildung vor allem in den südlichen Teil Schleswig-Holsteins bringen.

"Mit dem Digital Learning Campus schaffen wir einen Raum, in dem Menschen aller Altersgruppen und aus verschiedenen Bereichen unserer Gesellschaft die digitale Transformation hautnah erleben können“, erklärt Prof. Dr. Christian Filk, Konsortialsprecher des Projekts. "Wir wollen nicht nur Wissen über KI vermitteln, sondern auch zu einem kritischen Umgang mit diesen neuen Technologien befähigen." Das Projekt läuft von Oktober Juli 2024 bis Juni 2029.

Ein Mann am Rednerpult
"Unser Ziel ist es, Menschen jeden Alters und Hintergrunds den Zugang zu KI erlebbar und verständlich zu machen", sagt Prof. Dr. Sven Tode. – Foto: Charlie Puttrus

Maßgeschneiderte Angebote für unterschiedliche Zielgruppen

Der DLC-Lernort bietet speziell zugeschnittene Programme für vier Hauptzielgruppen:

Für Lehrkräfte und Lehramtsstudierende: AILiSH@DLC-FL legt besonderen Wert auf die durchgängige Lehrkräftebildung in allen drei Phasen - vom Studium über den Vorbereitungsdienst bis zur Fortbildung im aktiven Schuldienst. "Wir bieten Workshops zur Integration von KI-Assistenzsystemen in den Unterricht und entwickeln gemeinsam mit Lehrkräften didaktische Konzepte für das Lernen mit und über KI," erläutert Prof. Dr. Filk. Die Angebote umfassen praxisnahe Formate wie "Train-the-Teacher", KI-Multiplikator*innen-Schulungen und modulare Weiterbildungen, die auch zu Zertifikaten oder Microdegrees führen können.

Für Schüler*innen und Schulklassen: Schulklassen aller Schularten finden in den Lernräumen niederschwellige Zugänge zu KI und Computational Thinking. Im FabLab IDEENREICH der HSFL können Schüler*innen beispielsweise mit Roboter-Bausätzen experimentieren und KI-gestützte kreative Prozesse kennenlernen. Der projektorientierte Ansatz der Maker Education erlaubt es jungen Menschen, ohne Schwellenängste an moderne Technologien heranzugehen und erste Erfahrungen mit KI-Anwendungen zu sammeln. Für berufsbildende Schulen gibt es zusätzlich branchenspezifische Angebote, die direkt an Ausbildungsberufe anknüpfen.

Für Unternehmen und ihre Mitarbeitenden: "Die digitale Transformation und der Einsatz von KI werden nahezu alle Berufsfelder durchdringen“, betont Prof. Dr. Michael Schulz, Teil-Projektleitung der NAK. Das Projekt adressiert besonders die für Schleswig-Holstein charakteristischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Die Angebote reichen von Basis-Qualifizierungen zum Verständnis von KI über branchenspezifische Workshops bis hin zu maßgeschneiderten Weiterbildungen für Fach- und Führungskräfte. Ein besonderer Mehrwert ist das im Projekt entwickelte KI-Kompetenzmodell, mit dem Unternehmen den Qualifizierungsbedarf ihrer Mitarbeitenden ermitteln und passende Lernpfade ableiten können.

Für die interessierte Öffentlichkeit: Allen Bürger*innen steht der Zugang zu den Lernräumen offen. Wir möchten KI entmystifizieren und allen Menschen die Möglichkeit geben, einen niederschwelligen Zugang zu diesen Zukunftstechnologien zu finden. Regelmäßige offene Veranstaltungen wie "KI-Erlebnistage", kreative Workshops und Podiumsdiskussionen bieten Gelegenheit, KI-Anwendungen selbst auszuprobieren und kritisch zu reflektieren. In Kooperation mit assoziierten Partner*innen werden auch bürgernahe Veranstaltungsformate außerhalb des Campus angeboten.

Menschen im Publikum
Viele Gäste kamen zur Eröffnung – Foto: Charlie Puttrus

Innovative Lernorte und methodische Ansätze

Die Präsidentin der Europa-Universität Flensburg, Prof. Dr. Christiane Hipp, unterstreicht: "Mit diesem Projekt setzen wir einen wichtigen Impuls für die Lehrkräftebildung. KI wird den Unterricht der Zukunft mitgestalten – daher ist es essentiell, dass angehende Lehrkräfte die Chancen und Herausforderungen dieser Technologien verstehen und die Nutzungsmöglichkeiten im Unterrichtsalltag erlernen."

Der Präsident der Hochschule Flensburg, Prof. Dr. habil Sven Tode, ergänzt: „Als Teil dieser dynamischen Initiative bringen wir mit AILiSH – der Artificial Intelligence Learning Initiative Schleswig-Holstein – unsere technische Expertise im Bereich Künstliche Intelligenz, anwendungsorientierter Informatik sowie immersiver Technologien ein. Unser Ziel ist es, Menschen jeden Alters und Hintergrunds den Zugang zu KI erlebbar und verständlich zu machen – sei es durch interaktive Lernformate, intuitive VR/AR-Anwendungen oder durch den neugestalteten KI-Erlebnisort FabLab IDEENREICH. 

Die NORDAKADEMIE bringt ihre enge Verbindung zur Wirtschaft ein. "Durch unsere dualen und berufsbegleitenden Studiengänge können wir die Anforderungen der Unternehmen direkt in die Bildungskonzepte einfließen lassen," so ihr Präsident Prof. Dr. Stefan Wiedmann. "Unser besonderer Fokus auf Unternehmen und mobile Angebote macht KI-Bildung auch für Unternehmen im gesamten Land zugänglich."

Methodische Vielfalt für nachhaltigen Lernerfolg

Methodisch setzt das Projekt auf einen Mix aus bewährten und innovativen Ansätzen:

  • Human-Centered Development: Nutzer*innen werden aktiv in die Entwicklung von KI-Anwendungen einbezogen
  • Immersive Technologien: Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) schaffen eindrucksvolle Lernerlebnisse
  • Design Thinking: Kreative Prozesse fördern die Ideenfindung und Problemlösung mit KI
  • Blended Learning: Digitale und analoge Lernformen werden sinnvoll kombiniert

"Besonders wichtig ist uns der Aspekt des Digital Empowerment," betont Prof. Dr. Filk. "Wir wollen Menschen befähigen, KI-Werkzeuge selbstbestimmt, aufklärerisch, kritisch und sozialverantwortlich einzusetzen."

Netzwerk für die Zukunft

AILiSH@DLC-FL arbeitet mit einem umfangreichen Netzwerk assoziierter Partner zusammen, darunter regionale Berufsbildungszentren, das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen (IQSH), die Handwerkskammer Flensburg, die DiWiSH (Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein) sowie Unternehmen wie Jungheinrich, thyssenkrupp Marine Systems und Getriebebau Nord. Diese Vernetzung soll sicherstellen, dass die entwickelten Bildungskonzepte praxisnah sind und einen nachhaltigen Impact haben. 

Über die Eröffnungsveranstaltung

Die heutige Eröffnungsveranstaltung beginnt um 9:30 Uhr mit einem Get-together. Nach einer Vorstellung des Projekts durch den Konsortialsprecher und Impressionen aus den Lernangeboten haben die Teilnehmenden ab 11:15 Uhr die Möglichkeit, bei einem Imbiss die interaktiven Präsentationen der Teilprojekte zu erleben und sich über die diversen Angebote des AILiSH@DLC-FL auszutauschen. 

Ansprechpartner

Europa-Universität Flensburg 

Prof. Dr. Christian Filk 

Konsortialsprecher AILiSH @DLC

Tel: 0461 805 2614

Mail: christian.filk@uni-flensburg.de

Juliane Groß

Pressesprecherin

Tel: 0461 805 2771

Mail: juliane.gross@uni-flensburg.de

Hochschule Flensburg

Prof. Dr. rer. nat. Sven Bertel
Teilprojektleitung

Tel 0461 805 1708

Mail: sven.bertel@hs-flensburg.de

Prof. Dr. Torben Wallbaum
Teilprojektleitung

Tel: 0461 805 1362

Mail: torben.wallbaum@hs-flensburg.de

Torsten Haase
Pressesprecher
Tel: 0461 805 1304
Mail: torsten.haase@hs-flensburg.de

Nordakademie 
Prof. Dr. Michael Schulz

Teilprojektleitung 

Mail: michael.schulz@nordakademie.de

Ado Nolte
Leitung Marketing & Sales
Tel: 04121 4090-158
Mail: ado.nolte@nordakademie.de