Jonas Weiß möchte den vielseitig einsetzbaren Energieträger zu einem wichtigen Teil der Energiewende machen. Der 26-jährige Absolvent der Energiewissenschaften wurde für seine Bachelorarbeit über den Transport von grünem Wasserstoff mit dem Rossenpreis der IHK Flensburg ausgezeichnet.
Es ist sein Ding. Nun ja, besser: sein Stoff! Jonas Weiß begeistert sich für grünen Wasserstoff. "Er ist vielseitig verwendbar. Doch es gibt noch viel zu tun!", sagt der 26-Jährige. Weiß sieht noch viel Spielraum für die Forschung, um den durchaus auch kontrovers diskutierten Wasserstoff aus seinem Schattendasein zu führen, um ihn etwa als Energiespeicher nutzen zu können. Mit seiner Bachelorarbeit hat er sicher dazu beigetragen. Dafür ist er nun mit dem Dr.-Hans-Adolf-Rossen-Preis der IHK Flensburg ausgezeichnet worden.
Im Laufe seines Studiums hat es ihm der grüne Wasserstoff - derjenige aus nachhaltigen Energiequellen produzierte freilich - besonders angetan. "Wir benötigen diese Energieform, aber es gibt eben noch viele Herausforderungen", sagt Jonas Weiß. In seiner Bachelorarbeit hat er sich daher mit Fragen rund um den Transport beschäftigt.
Unter dem Titel "Power-to-Gas – Eine grundlegende Analyse der wesentlichen Einflussfaktoren des Transports von grünem Wasserstoff im Rahmen der Infrastruktur Deutschlands" hat Jonas Weiß die Aspekte Herstellung, Umwandlung und eben Transport betrachtet. Eine detailreiche Untersuchung, in der der Autor unter anderem die Polymer-Elektrolyt-Membran-(PEM)-Elektrolyse als vorteilhaft herausarbeitet. "Ihr kann die schwankende Bereitstellung erneuerbaren Stroms wenig anhaben." Der so erzeugte Wasserstoff lässt sich laut Weiß in den meisten Fällen am besten als komprimiertes Gas durch Pipelines transportieren. Hierfür können alte Erdgasleitungen umgerüstet werden. Für interkontinentalen Transport, wie den Import aus Afrika, eignen sich Schiffe mit einem verflüssigten Syntheseprodukt von Wasserstoff, wie synthetischem Methan (SNG) oder Ammoniak am besten. Um die Bedingungen für den Transport besser beurteilen zu können, hat Weiß die politischen, wirtschaftlichen, sozialen, technologischen, ökologischen und rechtlichen Rahmenbedingungen analysiert.
Jonas WeißWir benötigen diese Energieform, aber es gibt eben noch viele Herausforderungen
Da ihn das Thema grüner Wasserstoff so sehr interessierte, ging ihm seine Bachelorarbeit leicht von der Hand, wie Jonas Weiß erzählt. Auch wenn er viel recherchieren, Studien lesen und sich dabei optimal strukturieren musste. Dass ihm das sehr gut gelungen ist, sehen auch seine Dozenten, Prof. Dr. Kay Pfaffenberger und Prof. Dr. Stefan Liebing so. "Grüner Wasserstoff wird einen der wichtigsten Beiträge zur Versorgungssicherheit in Deutschland leisten. Dem Transport kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Die vorgelegte Arbeit von Jonas Weiß zeigt, dass hier mit hoher intrinsischer Motivation ein entscheidendes Zukunftsthema nicht nur angegangen, sondern auch erfolgreich bearbeitet worden ist", so Pfaffenberger.
Nach der Bachelorarbeit ist vor der Masterthesis. Für diese sucht Jonas Weiß gerade eine Firma, bei der er zum Thema - klar - Wasserstoff arbeiten kann. "Wegen meiner Spezialisierung erhoffe ich mir durchaus gute Jobaussichten" sagt Weiß. Mit seiner Begeisterung und seinem Forschungsdrang kann er sicher zum "Entwicklungshelfer" für den grünen Wasserstoff werden.