Die Hochschule Flensburg und das Berufsbildungszentrum Schleswig AöR (BBZ SL) haben einen Kooperationsvertrag zur Anrechnung von Vorleistungen für Studierende im Fachbereich 4 (Wirtschaft) geschlossen. Hiervon profitieren Absolvent*innen des BBZ SL, die sich für ein Studium im B.A. Betriebswirtschaft oder im B.Sc. Wirtschaftsinformatik an der Hochschule entscheiden.
Die vereinbarte Kooperation mit dem BBZ SL deckt erstmalig direkt beide Bachelorstudiengänge des Fachbereiches 4 (Wirtschaft) ab. Angerechnet werden Vorleistungen der Schülerinnen und Schüler sowohl aus den Dualen Ausbildungen im kaufmännischen Bereich (z. B. Kaufleute für Büromanagement) sowie aus bestimmten berufsbezogenen schulischen Vollzeitbildungsgängen. Voraussetzung ist jedoch, dass nicht nur die Bildungsgänge insgesamt bestanden wurden, sondern in den für die Anrechnung relevanten Prüfungsleistungen zudem bestimmte Mindestnoten am BBZ SL erzielt wurden. Dies könnte wiederum die Schülerinnen und Schüler motivieren, besonders gute Leistungen am BBZ SL zu erbringen.
Der Vertragsunterzeichnung ging eine Analyse der kaufmännischen Bildungsgänge des BBZ SL durch die Fachkollegen des Fachbereiches Wirtschaft voraus. Hier-bei konnten die Fachkollegen die Erkenntnisse aus einem bereits geschlossenen Kooperationsvertrag nutzen. Allerdings haben die Berufsschulen – so die Er-kenntnis von Prof. Dr. Lasse Tausch-Nebel – in einigen Bildungsgängen auch Gestaltungsspielräume, etwa bei der Ausgestaltung der Profile im Beruflichen Gymnasium, so dass eine individuelle Analyse stets geboten ist.
Wer gemeinsam Talente fördern möchte, sollte sich ohnehin nicht nur über Fachinhalte, sondern auch über Lehr- und Lernmethoden austauschen, so Prof. Dr. Lasse Tausch-Nebel. Der Austausch sollte dabei in beide Richtungen erfolgen, um gegenseitig voneinander lernen zu können. In diesem Kontext ist es nur folge-richtig, dass eine Lehrkraft des BBZ SL kürzlich den Unterricht im Fach Rechnungswesen in Flensburg besucht und sich zwei Gastvorträge von Praxisreferenten angehört hat.
„Ich begrüße sehr, dass wir mit der neuen Kooperationsvereinbarung die Qualität der beruflichen Bildung anerkennen und somit auch die Zusammenarbeit mit dem Berufsbildungszentrum Schleswig im nördlichen Landesteil stärken“, so Hochschulpräsident Dr. habil. Sven Tode.
Kirsten Lemke, Schulleiterin und Geschäftsführerin des BBZ SL, beschreibt die Vorteile der Kooperation wie folgt: „Die Kooperation zwischen dem BBZ Schleswig und der Hochschule Flensburg eröffnet unseren Schülerinnen und Schülern neue Perspektiven und Chancen. Diese Partnerschaft ist ein bedeutender Schritt, um unsere Lernenden optimal auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt vor-zubereiten. Durch die Zusammenarbeit können wir nicht nur den Übergang von der Schule in die Hochschule erleichtern. Wir freuen uns auf den intensiven Austausch und die gemeinsamen Initiativen, die sowohl unsere Bildungsangebote bereichern als auch die Kompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler nachhaltig stärken werden.“