Rebekka Küchler, Mitarbeiterin im Projekt Postively Produced und am ZAiT, hat ihre Dissertation im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement in kleinen und mittelständischen Unternehmen der Lebensmittelbranche erfolgreich abgeschlossen.
„Wir gratulieren ganz herzlich zu diesem tollen Erfolg, denn die Ergebnisse der Dissertation kommen nicht nur der Forschung zugute sondern können besonders kleine und mittelständische Unternehmen der Lebensmittelbranche in ihrer nachhaltigen Entwicklung unterstützen“ freut sich Projektleiterin Prof. Dr. Birte Nicolai
Zusammen mit der Universität Kassel und Universität Gießen bearbeitete Küchler von August 2020 bis Februar 2023 ihre Dissertation, die zu großen Teilen auf dem abgeschlossenen Interreg-Projekt Positively Produced basiert. Als Ergebnis können sowohl allgemeine, Lebensmittelsektor-spezifische als auch KMU-spezifische, Aspekte für das Nachhaltigkeitsmanagement in lebensmittelherstellenden KMU abgeleitet werden.
Der Lebensmittelsektor spielt bei der nachhaltigen Transformation unserer Gesellschaft eine entscheidende Rolle. Während der ersten Stufe der Lebensmittelversorgungskette, der Landwirtschaft, bereits einige Aufmerksamkeit gewidmet wurde, ist die nächste Stufe der Lebensmittelherstellung bisher vernachlässigt worden. Obwohl mehr als die Hälfte des Umsatzes dieses Sektors von multinationalen Unternehmen erzielt wird, wird der Sektor zahlenmäßig von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) dominiert. In der Forschung wurde diesem Thema bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt und es gibt Hinweise darauf, dass KMU der Lebensmittelbranche in ihrer nachhaltigen Entwicklung unterstützt werden müssen. An dieser Stelle setzt die Promotionsarbeit von Frau Küchler an.
Um eine Unterstützung zur nachhaltigen Entwicklung zu bieten, beispielsweise in Form eines Nachhaltigkeitsmanagement-Werkzeugs, muss sowohl den Anforderungen, die sich aus der Lebensmittelbranche ergeben als auch denen von KMU Rechnung getragen werden. Anforderungen aus der Lebensmittelbranche sind spezifische Inhalte, einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz, die Integration von sowohl Bewertungs- als auch Berichtselementen sowie die Anbindung an die vor- und nachgelagerte Lieferkette betreffen. Für KMU sind die Themen Transparenz, ein realistischer Rahmen hinsichtlich des Kosten-Nutzen Verhältnisses, Einfachheit und sichtbarer Nutzen wichtig.
Weitere Aspekte bei der Anwendung eines Nachhaltigkeitsmanagement-Werkzeugs sind darüber hinaus die Persönlichkeit/Motivation des Geschäftsführers oder der Verantwortlichen, Anreize, Durchdringung/Identifikation im Unternehmen, Ressourcen, Management/Dokumentation, Unterstützung und Kommunikation.