Auf dem Flensburger Campus hat die Vergabefeier des Deutschlandstipendiums stattgefunden. 67 Studierende von der Europa-Universität und der Hochschule Flensburg erhielten ihre Urkunden.
67 Studierende von der Europa-Universität Flensburg und der Hochschule Flensburg und ihre Förderer erhielten die Urkunden des Deutschlandstipendiums. Im Rahmen einer Feierstunde in der CUPRA LOUNGE auf dem Campus wurden Förderer und Geförderte in Anwesenheit von Gästen am Abend geehrt.
„Das ist eine Investition in die Zukunft der jungen Leute. Es gibt ihnen die Möglichkeit, in Ruhe zu studieren und ein Netzwerk zu potentiellen Arbeitgeber*innen zu knüpfen“, so Hochschulpräsident Dr. Christoph Jansen.
Uni-Präsident Prof. Dr Werner Reinhart bedankte sich ausdrücklich bei den Förderern für ihre Großzügigkeit: „Es ist ein Akt der Gemeinnützigkeit, anderen zu helfen, wenn man es kann. Im reichen Deutschland vergessen wir schnell, was für einen Unterschied 300 Euro monatlich machen können. Ob sie ihr Studium mit einem besseren Abschluss beenden, sich ein Wohnheimzimmer leisten, sich ehrenamtlich engagieren oder weiterbilden können, das Deutschlandstipendium macht für die Stipendiat*innen einen echten Unterschied. Dafür bedanke ich mich herzlich!“
Private Förderer und der Bund unterstützen im Rahmen des Deutschlandstipendiums gemeinsam begabte Studierende mit insgesamt 300 Euro monatlich. Dabei sind nicht nur gute Noten gefragt, sondern auch ehrenamtliches Engagement.
Eine von ihnen ist Friederike Grund. Sie studiert an der Hochschule Flensburg. Für sie stand schon als Schülerin fest, dass sie ein naturwissenschaftliches Studium aufnehmen möchte. Genauso klar war für sie aber auch: Für Forschung und auf Konferenzen braucht sie belastbare Englischkenntnisse. Also ging sie zunächst als für ein halbes Jahr nach Irland in eine Sprachschule, nachmittags arbeitete sie als Au-Pair, „um die Anwendung im Alltag zu erproben“, wie sie sagt. Im Anschluss ging es ein halbes Jahr zum Jobben nach Australien. Nun studiert sie mit besten Noten Biotechnologie, Lebensmitteltechnologie und Verfahrenstechnik. Ihr Lebenslauf ist umso beeindruckender, wenn man erfährt, dass sie taub ist und mithilfe von Cochlea-Implantaten ihr Studium bestreitet – was sich in Vorlesungen oder Seminaren mit vielen Nebengeräuschen äußerst anstrengend ist und ihrer Konzentration alles abverlangt.
An der Europa-Universität studiert Norja Walther (24) den Bachelorstudiengang „European Cultures and Society“ und befindet sich seit August 2022 als Gaststudentin an der Ilisimatusarfik – University of Greenland. Das Stipendium gibt ihr die Möglichkeit, ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten auszubauen und sich politisch, kulturell und sprachlich weiterzubilden. In Grönland möchte Norja Walther auch ihr Masterstudium absolvieren, denn die Region am Rande Europas hat es ihr angetan: „Meine Vision ist es, die Arktis und im Speziellen Grönland in den Fokus meiner weiteren akademischen und beruflichen Laufbahn zu stellen. Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Region in der Zukunft an enormer Bedeutung gewinnen wird. Mit der kolonialen Vergangenheit im Bewusstsein ist es mein Ziel durch das hier Erlernte und Erlebte zu einer besseren Zukunft und positiven Beziehungen zwischen den Menschen in Europa und dem Arktisraum beizutragen.“
So wurden im Rahmen des Stipendiums besondere Studierende gefördert, denen das Stipendium Türen öffnet und auch das Studium mit besonderen Herausforderungen machbarer werden lässt. Nach der Urkundenübergabe an Stipendiat*innen und Förder*innen hatten die Teilnehmenden bei einem Empfang die Möglichkeit, einander kennenzulernen und untereinander auszutauschen.