Der Campus der Hochschule Flensburg ist um eine Attraktion reicher – und damit auch Flensburg: Der neue Hopfenlehrgarten informiert Bürger*innen über das Thema Hopfen. Und Ableger dürfen mitgenommen werden.
Wo früher ungezähmtes Gestrüpp wucherte, leuchtet ein saftig-grüner Rasen. Sitzbänke laden zum Verweilen ein. Und – das ist die Hauptattraktion - 15 Hopfensorten wachsen am Pflanz-Gitter in die Höhe. Es ist der vermutlich nördlichste Hopfenlehrgarten der Welt, den Wiktoria Vith zwischen Haupt- und B-Gebäude auf dem Campus der Hochschule Flensburg mit Unterstützung von Hochschulmitarbeitenden und Sponsor*innen angelegt hat.
Natürlich fügt sich der Hopfengarten in das Lehrkonzept des Studiengangs Biotechnologie, Lebensmitteltechnologie und Verfahrenstechnik ein, in dem Vith als Professorin lehrt. Aber die kleine Oase soll auch ein Ort sein, an dem sich Flensburgerinnen und Flensburger zum Verweilen niederlassen und sich über die verschiedenen Hopfensorten informieren können. Auf kleinen Infotafeln, die mittels QR-Code auf eine Internestseite führen, findet sich als alles Wissenswertes über die elf Aromahopfen wie Mandarina Bavaria sowie die vier Bitterhopfen wie etwa Target. Die Homepage hat Angela Clemens, Professorin für Intermediales Design am Fachbereich Information und Kommunikation, entwickelt.
Holger BlawattUm den Prozess ganzheitlich zu betrachten, müssen wir natürlich mit dem Anbau, der Ernte und der Trocknung starten
„Da wir eine Hochschule für angewandte Wissenschaften sind, können die Besucher*innen nicht nur über Hopfen lesen, sondern sich auch Ableger mitnehmen“, sagt Holger Blawatt. Der Laboringenieur ist so etwas wie der Braumeister der Hochschule. Er hat mit studentischen Teams schon erfolgreich an Brauereiwettbewerben teilgenommen und 2011 mit der „Zickfelder Meeresbrise“ gewonnen. Für das Brauen von Bier im Rahmen des Lehrbetriebs ist der Hopfengarten ein weiterer Schritt nach vorne. Im wahrsten Wortsinne: „Innerhalb der Verfahrenstechnik schauen wir auf den Rohstoff bis hin zum Endprodukt“, erklärt Blawatt. Bisher habe man allerdings Hopfen, Malz und Hefe eingekauft. „Um den Prozess ganzheitlich zu betrachten, müssen wir natürlich mit dem Anbau, der Ernte und der Trocknung starten“, so der Laboringenieur. Das sei nun möglich.
Die Entstehung des Hopfenlehrgartens sei, so sagt Wiktoria Vith, ohne die Hilfe von Unterstützer*innen nicht möglich gewesen. So vermarktet der Alumni-Verein der Hochschule Flensburg die Hopfensorten, indem er dafür Pat*innen gewinnen konnte. Andere Sponsor*innen haben die Hardware – also Bänke oder das Ständerwerk für das Pflanz-Gitter – gespendet.