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Verfahrenstechnik: Weichenstellung für die Zukunft

Ein Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Verfahrenstechnik für jedermann“ zeigt Wege für die Weichenstellung für die Zukunft auf - einmal für die Gesellschaft, aber auch für die individuelle Karriereplanung der Studierenden.

Zukunft gestalten mittels Verfahrenstechnik: Mehr als 100 Studierende kamen zum Vortrag der Ringvorlesungsreihe.
Zukunft gestalten mittels Verfahrenstechnik: Mehr als 100 Studierende kamen zum Vortrag der Ringvorlesungsreihe. – Foto: Vith

Im Rahmen der Ringvorlesung „Verfahrenstechnik für jedermann“ gab Uwe Küter von der Firma H2 Core Systems in Heide einen umfassenden Einblick in die Fragestellungen und Lösungsansätze der großtechnischen Elektrolyse.

An dieser Veranstaltung nahmen mehr als 100 Studierende teil. Großteils Studierende aus dem 2. Semester des Studiengangs Biotechnologie, Lebensmitteltechnologie und Verfahrenstechnik sowie aus dem 4. Semester Maschinenbau, die sich Laufe des Semesters überlegen müssen, ob sie im weiteren Studienverlauf ihren Schwerpunkt in die Verfahrenstechnik legen.

Bei der Umgestaltung der Energieversorgung beziehungsweise der Wirtschaft in den nächsten Jahren kommt der Verfahrenstechnik eine tragende Rolle zu, die einen Ersatz fossiler Ressourcen anstrebt. Das wurde am interaktiven Vortrag von Uwe Küter sehr deutlich.

„Grüner“ Wasserstoff spielt für diese Wende eine zentrale Rolle, ob nun als Antriebsmittel für Fahrzeuge (Brennstoffzelle), Prozesshilfsmittel, wie beispielsweise der Stahlherstellung mit Wasserstoff, oder als chemischem Grundstoff für die Ammoniaksynthese (Düngemittel) oder Kunststoffherstellung. Letztere basieren bisher auf Prozessen, die auf fossilen Kohlenstoff zurückgreifen. Durch „grünen“ Wasserstoff wird sich das ändern lassen, d.h. durch Wasserstoff, der mit regenerativer Energie durch Elektrolyse gewonnen wird.

Küter erläuterte die verschiedenen Ansätze, einen Elektrolyseur zu gestalten und stellte die Vor- und Nachteile der einzelnen Ansätze dar. Zudem ging er auf die Wasserstoffspeicherung und die Anlagentechnik ein, die für die Bereitstellung des Wassers erforderlich ist, und auf die Anlagenperipherie für die weitere Prozessierung des Wasserstoffs. Die intensive Fragerunde am Ende des Vortrags belegte das große Interesse der Studierenden, sich aktiv mit der Energie- und Industriewende auseinanderzusetzen und sich den Herausforderungen zu stellen.

Diese eröffnet ein weites Betätigungsfeld für Verfahrenstechniker*innen, gerade im Norden, wo viele Projekte im Rahmen der Energiewende anstehen.

Der dritte Vortrag der Ringvorlesung am 17.05.22 wird dieses untermauern, wenn die Firma customcells aus Itzehoe auf die neuesten Ansätze der Batterieentwicklung erläutern wird.

Somit zeigen diese Vorträge in zweierlei Weise Wege für die Weichenstellung für die Zukunft auf - einmal für die Gesellschaft, aber auch für die individuelle Karriereplanung der Studierenden.