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Hochschule Flensburg trifft Schule für Strategische Aufklärung Flensburg-Mürwik

Nach mehrfacher Corona-bedingter Verschiebung war es endlich so weit: In der Zeit vom 8. bis 14. Mai 2022 fand an der Flensburger Schule für Strategische Aufklärung der Bundeswehr (SchStratAufklBw) die 2. Informationsdienstveranstaltung (InfoDVag) des Cyber- und Informationsraumes (CIR) für zivile Führungskräfte statt. Teilnehmer aus der Hochschule Flensburg war der Prodekan des Fachbereiches Wirtschaft, Professor Dr. Ulrich Welland.

Inspekteur CIR: Vizeadmiral Dr. Thomas Daum (li) mit dem Prodekan Fachbereich Wirtschaft, Prof. Dr. Ulrich Welland.
Inspekteur CIR: Vizeadmiral Dr. Thomas Daum (li) mit dem Prodekan Fachbereich Wirtschaft, Prof. Dr. Ulrich Welland.

Ulrich Welland folgte damit einer persönlichen Einladung des Inspekteurs CIR, Vizeadmiral Dr. Thomas Daum. Ziel der jährlich anberaumten Veranstaltung ist es, hochrangige zivile Führungskräfte aus Politik und Wirtschaft eine Woche lang den Dienstbetrieb der Bundeswehr hautnah erleben zu lassen und besonders den 2017 gegründeten Organisationsbereich CIR vorzustellen.

Das gebotene Programm war umfassend und eng getaktet; entsprechend den Dienstvorschriften der Bundeswehr begannen die Ausbildungstage bereits bei Sonnenaufgang und endeten im angeregten Gesprächskreis im Offiziersheim, wo das Erlebte in geselliger Runde open-end verarbeitet wurde.

Bereits am ersten Diensttag wurden die Teilnehmer zu Soldaten: Nach Einkleidung und einer das wesentliche umfassenden Formalausbildung fand ein Gottesdienst statt, dem das feierliche Gelöbnis vor der würdevollen Kulisse des Glücksburger Schlosses zeitlich folgte. Das Antreten einer Ehrenformation und die musikalische Begleitung durch das Marinemusikkorps machten die Veranstaltung bei strahlendem Sonnenschein überaus eindrucksvoll.  Alle Teilnehmer erhielten für die Dauer des Lehrgangs durch eine Ernennungsverfügung der Bundesministerin der Verteidigung den Dienstgrad eines Oberleutnants der Reserve.

Jeder hat ein Bild vor Augen, wenn die Rede ist von den Teilstreitkräften Heer, Marine und Luftwaffe- doch was genau verbirgt sich hinter dem neuen und stetig aufwachsendem Bereich CIR?

Diese Frage wurde in den folgenden Tagen umfangreich beantwortet. Eigens für die InfoDVag angereiste Kommandeure wussten Kommandostrukturen und Tätigkeitsbereiche unter Wahrung des Dienstgeheimnisses einleuchtend darzustellen und standen für Zwischenfragen und sich anschließende Diskussionen zur Verfügung. Soldaten und Soldatinnen, die im Zuge einer NATO Mission oder eines UN Einsatzes im Ausland ihren Dienst geleistet hatten, berichteten authentisch über ihre positiven, teils aber auch traumatischen Erfahrungen. Der Inspekteur CIR lies es sich nicht nehmen, selbst über die Entwicklung der neuen Organisationsstruktur des Kommandos Digitalisierungsprozesse umfangreich zu referieren.

Neben den umfangreichen theoretischen Hintergrundinformationen durfte eine hands on-Ausbildung nicht fehlen: es war eine große Herausforderung, das neue Schießkonzept der Bundeswehr zu erlernen und praktisch an Pistole und Gewehr in Schleswig umzusetzen - für manchen war dies die erste Erfahrung im Umgang mit Waffen.

Zur Vorstellung von Großgeräten wurden die Bundeswehrstandorte Leck und Jagel besucht. Dort ergab sich für die Möglichkeit, verschiedene Typen von geländetauglichen Fahrzeugen, z. B. dem Transportpanzer Fuchs, sowie Tornados näher zu betrachten und in diesen Platz zu nehmen. Mobile Übertragungssysteme und mobile Gefechtsstände konnten auch begutachtet werden. Darüber hinaus erhielten die Teilnehmer einen Einblick in die Tätigkeitsbereiche und Aufgabenspektren an diesen Standorten.

Und damit nicht genug:

So wurden den Reserveoffizieren allabendlich Informationen zu einer fiktiven Krisensituation gegeben, die am vorletzten Tag der InfoDVag auf der Basis der täglichen Briefings und der vor Ort gewonnenen weiteren Informationen zu einem validen Lagebild auszuwerten waren.

Den Teilnehmern muss es sehr gut gefallen haben, so haben sie sich noch am Abschiedstag untereinander vernetzt und greifen die Idee des Inspekteurs, ein Alumni-Netzwerk zu etablieren, gerne auf. Getragen von den beeindruckenden Erfahrungen und dem tollen Teamspirit der Woche ist davon auszugehen, dass alle Teilnehmer als positive Multiplikatoren in die zivile Gesellschaft hineinwirken.

 

 

Kommandeur SchStratAufklBw: Kapitän zur See Udo Michel (re) mit dem Prodekan Fachbereich Wirtschaft, Prof. Dr. Ulrich Welland.
Kommandeur SchStratAufklBw: Kapitän zur See Udo Michel (re) mit dem Prodekan Fachbereich Wirtschaft, Prof. Dr. Ulrich Welland.