Fernwärme, Makers Lab und Projektstudium – der Fachausschuss Hochschule der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie kam zum Jahrestreffen nach Flensburg.
Ihnen ging es um eine „Grenz-Erfahrung“. Rund 30 Professor*innen, die sich an Hochschulen im deutschsprachigen Raum mit regenerativen Energien beschäftigen, wollten mehr über die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Dänemark erfahren. Als Teil des Fachausschusses Hochschule der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie hielten die Hochschullehrer*innen daher ihr jährliches Treffen an der Hochschule Flensburg ab.
„Es war zum Beispiel Wunsch der Teilnehmenden, mehr über solar gestützte dänische Fernwärmenetze zu erfahren“, erklärt Ilja Tuschy, Professor für Energietechnik an der Hochschule Flensburg und seit rund zehn Jahren Mitglied im Fachausschuss. Der Grund: Jenseits der Grenze werden einzelne Fernwärmenetze schon heute zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien betrieben. Also ging es vor einem Abstecher zu Artefact in Glücksburg ins dänische Grafenstein, um sich vor Ort anzusehen, wie Fernwärme CO2-neutral funktioniert.
Prof. Dr. Ilja TuschyEs war zum Beispiel Wunsch der Teilnehmenden, mehr über solar gestützte dänische Fernwärmenetze zu erfahren
Da sich der Fachausschuss Hochschule der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie mit der Lehre im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz beschäftigt, ging es beim Jahrestreffen eben auch um Lehrmethoden und best-Practice-Beispiele. So berichtete beispielsweise Prof. Dr. Bernd Möller vom Zentrum für nachhaltige Energiesysteme (ZNES), einer gemeinsamen Einrichtung von Hochschule und Europa- Universität Flensburg, über Aspekte eines Projektstudiums. Möller, der früher an der Aalborg University lehrte, lernte dort diese Form des Studiums kennen. Im Masterstudiengang Energie- und Umweltmanagement, den die beiden Flensburger Hochschulen anbieten, werden Teile eines Projektstudiums seit Jahren erfolgreich in die Lehre eingebaut.
Noch anschaulicher wurde es schließlich beim Rundgang durch die Maker Labs des Projektes TestUp und des Ideenreichs. Hier geht es unter anderem um die direkte praktische Umsetzung von innovativen Ideen und die Unterstützung von technologischen und technologiebasierten akademischen Gründungen mit hohem Wachstumspotenzial – und das auch im Bereich erneuerbarer Energien.
Info: DGS Fachausschuss Hochschule
Hochschullehrer*innen, die im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz akademische Lehre im deutschsprachigen Raum anbieten, haben 2005 einen Arbeitskreis mit aktuell 160 Mitgliedern gegründet, um die Zusammenarbeit in unterschiedlichen Bereichen gemeinsamen Interesses zu intensivieren. Dies betrifft insbesondere den Austausch von Ideen, Erfahrungen, neuen Lehrmodulen und Studiengangskonzepten zur Hochschullehre im Bereich Regenerative Energien und verwandten Themen, aber wenn erforderlich auch eine Außenvertretung. Der Arbeitskreis ist offizieller Fachausschuss der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie. Der Fachausschuss trifft sich in der Regel einmal jährlich an wechselnden Hochschulstandorten, hier nahmen in den letzten Jahren immer rund 30 Hochschullehrer*innen teil.