Das Bio-Lab der Hochschule Flensburg stellt Schülerinnen und Schülern ab sofort eine Forschungskiste zur Verfügung, die die Auswirkungen des Klimawandels auf die Meere veranschaulicht. Möglich gemacht hat das auch die Unterstützung der VR Bank Nord-Stiftung.
Warum stirbt der Dorsch? Dieser Frage gehen immer mehr Schüler*innen aus Flensburg und Umgebung nach. Sie nehmen das Ökosystem Ostsee unter die Lupe. Möglich macht das die neue Meeresforschungskiste „Meere im Klimawandel“ des Bio-Labs der Hochschule Flensburg. Die Experimenten-Sammlung konnte dank der Unterstützung durch die VR Bank Nord-Stiftung angeschafft werden.
Das Schülerlabor der Hochschule, das seit neuestem unter dem Namen Bio-Lab firmiert, ist vor allem für seine genetischen und mikrobiologischen Versuche zu den Themen Forensik, Lebensmitteltechnologie und Medizin bei Lehrkräften und Schulklassen bekannt – und beliebt. „Mit der Meeresforschungskiste erweiterten wir nun unser Repertoire auf aktuelle Fragestellungen aus der Klima- und Meeresforschung“, sagt Jörg Hüls, der das Bio-Lab leitet und selbst einige Zeit am GEOMAR in diesem Bereich gearbeitet hat. Für die Schüler und Schülerinnen sei die Thematik sehr greifbar, da sie viel praktisch arbeiten, Proben nehmen, Messungen durchführen und Befunde analysieren.
Mehr als 20 verschiedene Experimente, die in der Regel mit wenig Aufwand durchführbar sind, enthält die Experimentierwerkstatt, die sich im Kern an Schüler*innen der elften Klasse richtet, aber auch für die Mittelstufe bis zur Abschlussklasse geeignet ist. „Die Kiste ist für den Biologieunterricht im Teilbereich Ökologie gedacht“, erklärt Hüls, „kann wegen der mathematischen Auswertungsverfahren und chemischen Analysen aber auch fächerübergreifend, zum Beispiel im Profilseminar, eigesetzt werden“. Die Meeresforschungskiste kann ausgeliehen werden, aber auch unter Anleitung des Bio-Labs in den Laboren der Hochschule Flensburg genutzt werden. Nach einem Mess- und Probenahmetag am Strand kommen die Schüler*innen am nächsten Tag ins Labor, um dort verschiedene Versuche, chemische Analysen und mikrobiologische Untersuchungen an Plankton und Sediment durchzuführen. „Die Versuche demonstrieren die Auswirkung des Klimawandels auf die Meere“, so Hüls.
Dass junge Menschen schon früh mit dem Thema Klimawandel und Meeresforschung auf so praktische Art und Weise in Berührung kommen, ist auch der VR Bank Nord-Stiftung zu verdanken. Sie fördert die Meeresforschungskiste „Meere im Klimawandel“ mit 5.000 Euro. „Unsere Region ist geprägt durch die Lage zwischen den Meeren und wird direkt vom Klimawandel und einem steigenden Meeresspiegel betroffen sein, wenn wir nicht aktiv gegensteuern“, begründet Michael Möller, Vorstand der VR Bank Nord-Stiftung, die Unterstützung, „Je mehr Bewusstsein es für die Zusammenhänge und Auswirkungen des menschlichen Handelns gibt, desto besser. Es ist uns wichtig, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich aktiv und praktisch mit unserem Umfeld zu befassen.“