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Wohnraumsuche für internationale Studierende wird schwieriger-Die Flensburger Hochschulen bitten um Unterstützung

Es war schon vor der Corona-Pandemie nicht einfach, in diesem Jahr ist es noch schwieriger geworden: Internationale Studierende haben zunehmend Schwierigkeiten, geeigneten Wohnraum in Flensburg zu finden.

Südkorea
Viedeogespräch mit Studentin Hajin Oh aus Südkorea

Es war schon vor der Corona-Pandemie nicht einfach, in diesem Jahr ist es noch schwieriger geworden: Internationale Studierende haben zunehmend Schwierigkeiten, geeigneten Wohnraum in Flensburg zu finden. Europa-Universität Flensburg und Hochschule Flensburg haben sich deshalb heute in einem Pressegespräch an die Öffentlichkeit mit der Bitte um Unterstützung gewandt. Knapp 70 Studierende aus der ganzen Welt suchen ab Anfang September in Flensburg noch eine Bleibe. „Darunter sind Studierende, die hier einige Jahre bleiben, weil sie sich für ein Studium eingeschrieben haben, aber auch Austauschstudierende, die nur einige Monate bleiben oder Geflüchtete, die an unserem ‚Programm zur Studienvorbereitung und -Integration von Geflüchteten‘ (ProRef) teilnehmen, um im Anschluss ein Studium aufzunehmen“, erläutert die Koordinatorin für Austauschstudierende (Incomings) und internationale Studierende an der EUF, Lucila Morales de Mittag. Dabei ist besonders für die ProRef-Teilnehmenden die Zimmersuche schwierig, weil sie oft gemeinsam mit ihren Familien größere Wohnungen mit drei bis fünf Zimmern suchen.

Janntje Böhlke-Itzen, Leiterin der Abteilung International Relations der Hochschule Flensburg, ergänzt: „Die Suche nach Wohnraum ist für Studierende aus dem Ausland in den letzten Jahren generell immer schwieriger geworden. Corona brachte zwischenzeitliche Entspannung. Aber mit dem Ende der ausschließlichen Distanzlehre und der damit zunehmenden Reisebereitschaft spitzt sich die Situation wieder zu. Dazu kommt die Unsicherheit aufgrund der steigenden Inzidenzzahlen, die es Studierenden aus dem Ausland schwerer macht, ihren Aufenthalt verlässlich und langfristig zu planen.“

Die coronabedingten Quarantäne-Regelungen erschweren die ohnehin angespannte Situation zusätzlich. „Wir haben beispielsweise Studierende, die ein Zimmer im Studentenwohnheim gefunden haben, aber eine Quarantäne absolvieren müssen, ehe sie einziehen dürfen“, erklärt Lucila Morales de Mittag. „“Wir suchen daher für drei Typen von Studierenden – ProRef-Teilnehmende, Austauschstudierende und internationale Studierende – zwei Arten von Unterkünften: Kurzfristig verfügbare für die Quarantäne und längerfristig verfügbare für den Aufenthalt.“

Die Dringlichkeit der Suche ist u.a. bedingt durch die Schwierigkeiten in den Visums- und Einreiseprozessen, durch universitäre Bewerbungsfristen sowie die Vergabeprozesse des Studentenwerks.

Die Studierenden, die an die beiden Flensburger Hochschulen kommen wollen, stammen aus der ganzen Welt. „Sie kommen aus europäischen Ländern wie Albanien, Dänemark, Griechenland, Irland, Italien, Nord-Mazedonien, Polen ,der tschechischen Republik, Rumänien, Spanien oder Weißrussland, aber auch aus Bangladesch, Großbritannien, Indien, Indonesien, Kanada, Kamerun, Korea, Mexiko, Nepal, Peru, Russland, Sri Lanka, der Türkei, Usbekistan oder Vietnam”, zählt Lucila Morales de Mittag einige Herkunftsländer auf.

Die Schwierigkeiten, denen sich internationale Studierende bei der Wohnungssuche ausgesetzt sehen, schildert der afghanische ProRef-Teilnehmende Sohrab Wahedy: Zu wenig zu teure Angebote für zu viele Studierende sowie Kommunikationsschwierigkeiten in deutscher oder englischer Sprache. Vielen Studierenden wird die Zimmersuche zudem durch ihre Abwesenheit erschwert. So sucht etwa die Philosophie- und Psychologiestudentin Hajin Oh, die an die EUF für ein Austauschsemester kommt, von Südkorea aus ein Zimmer in Flensburg.

Die beiden Flensburger Hochschulen öffnen nach fast anderthalb Jahren unter Pandemiebedingungen zum Herbstsemester 2021 ihre Hörsäle und Labore. Damit kehrt auch wieder internationales studentisches Leben auf dem Campus zurück. „Die genaue Anzahl internationaler Studierender für das Herbstsemester ist noch unklar, unter anderem, da sich die Einreiseregelungen je nach Herkunftsland laufend ändern können“, erklärt Janntje Böhlke-Itzen. „Noch sind die Hochschulen im Zulassungsprozess.“ Im vergangenen Frühjahrssemester waren an der EUF 345 internationale Studierende eingeschrieben, an der Hochschule Flensburg 391.

Angebote für Unterkünfte können an Kontaktpersonen der beiden International Offices der gerichtet werden:

 

Für die EUF: campusengel@uni-flensburg.de oder 0461 805 2001.

Für die HS Flensburg: svenja.lehmann@hs-flensburg.de oder 0461 805 1806.