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Hochschule Flensburg schickt mittelständische Betriebe auf die Nachhaltigkeitsreise

Nachhaltigkeit in der Lebensmittel-Produktion: Ein großes Thema, gerade für kleine und mittelständische Betriebe. Die Hochschule Flensburg bietet nun mit einem Tool einen einfachen Weg zu einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung.

Rebekka Küchler, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule Flensburg, überreicht Familie Lorenzen die Teilnahmebescheinigung.
Rebekka Küchler, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule Flensburg, überreicht Familie Lorenzen die Teilnahmebescheinigung.

Verpackungsmaterial um fünf Prozent reduzieren, E-Ladestationen schaffen und die Kompetenzen der Mitarbeitenden für Weiterbildungen im Betrieb nutzen. Das sind drei von fünf Zielen, die die Joldelunder Bäckerei innerhalb eines Jahres erreichen möchte – um nachhaltiger zu werden.

„Das klingt zunächst nach eher kleinen Schritten“, sagt Rebekka Küchler. Doch Nachhaltigkeit stelle für kleine und mittelständische Unternehmen oft eine große Herausforderung dar, weiß die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule Flensburg. Denn wolle man Nachhaltigkeit ganzheitlich betrachten, gehe es um mehr als den CO2-Abdruck. Neben der Ökologie zähle auch Ökonomie, das soziale Wohlergehens sowie Unternehmensführung dazu. Daneben bestehen verschiedene, meist komplexe internationale Regelwerke und Richtlinien, die nur schwer vergleichbar sind. Um den Betreiben einen leichteren Zugang zu diesen Dimensionen der Nachhaltigkeit zu verschaffen, hat Küchler zusammen mit Prof. Dr. Birte Nicolai im Rahmen des Interreg-Projekts „Positively-Produced“ daher einen Nachhaltigkeitskompass entwickelt.

Und so beginnt die Nachhaltigkeitsreise – wie Rebekka Küchler es nennt – für die kleinen und mittelständischen Unternehmen mit einer Selbsteinschätzung an: Gibt es eine Energiebilanz? Wird auf regionale Beschaffung gesetzt, um den Transport zu minimieren? Werden Fortbildungen angeboten? Wird auf faire Handelspraktiken geachtet? „Durch diese Sicht auf das eigene unternehmerische Handeln werden starke und schwache Bereiche herausgearbeitet“, erklärt Küchler. Auf dieser Basis setzen die Betriebe – gemeinsam mit den Wissenschaftler*innen der Hochschule – fünf Ziele für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung.

Fünf Ziele und dann ist Schluss? Keinesfalls! „Jedes Jahr werden wir uns weiterentwickeln – jedes Jahr werden wir eine Neubewertung vornehmen“, sagt Jasper Lorenzen, Projektverantwortlicher für die Joldelunder Bäckerei. Genau das sei Ziel des Projekts, sagt Küchler: „Wir bescheinigen die Erfüllung der Ziele. Aber dann sollte der Prozess neustarten“, sagt Küchler.

Diese Nachhaltigkeitsreise hat eine anhaltende Wirkung.

Info:

Das Interreg-Projekt wird mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert. An dem Projekt nehmen neben der Joldelunder Bäckerei fünf weitere Partnerunternehmen aus Dänemark und Deutschland teil: Backensholzer Hofkäserei, Lammkontor, , Skærtoft Skovhau, Naturmælk, Tvedemose; Weitere Partner sind: Erhvervshus Sydjylland, Madkulturen, Fireball

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