Zwei Jahre ist es her, seit die STG das letzte Mal zur Veranstaltung "Students meet Industry" einlud. Nun ist das Treffen nach einer Pause im letzten Jahr in wieder zurück – und das sogar in Präsenz!
Zum Wiederauftakt sind Studierende aus Flensburg in Begleitung von Dipl. Ing. Karsten Werner mit vor Ort. Normalerweise findet die Veranstaltung an einem der maritimen Hochschulstandorte Norddeutschlands statt. Da sich dies in diesem Jahr aufgrund der Hygienevorschriften nicht planen ließ, hat die STG eine mehr als passende Alternative gefunden. Es wurde auf das größte einsatzfähige Museumsschiff der Welt eingeladen.
Ruhig, aber imposant, liegt die Cap San Diego an diesem sonnigen und leicht nebligen Morgen im Hamburger Hafen. Der Großteil der Gruppe ist unter Nutzung des Semestertickets mit der Bahn aus Flensburg angereist. Nach dem Check-In und der Kontrolle des 2G-Nachweises ging es runter in den Kühlraum der Luke 3. Dieser ist zum Zweck von Veranstaltungen wie "Students meets industry" in einen Präsentationsraum mit mehreren Decks umfunktioniert worden. Im Veranstaltungsraum war es angenehm warm und mit dem Rundum-Sorglos-Paket der STG konnten die Teilnehmer bei Kaffee und Snacks schon am Morgen ins Gespräch kommen. Gelegenheiten zum Austausch gab es reichlich, da neben den 20 Firmenvertreter*innen zirka 220 Studenten der maritimen Hochschulstandorte aus ganz Deutschland angereist waren.
Zur Begrüßung wurden die Gäste von Ann-Kathrin Cornelius (Geschäftsführerin der Cap San Diego Betriebsgesellschaft) empfangen. Anschließend startete auch schon das Tagesprogramm, das neben den Vorstellungen der einzelnen teilnehmenden Firmen vor allem interessante Vorträge von studentischen Bachelorarbeiten umfasst. Einleitend stellte sich das Unternehmen Abeking & Rassmussen vor, welches Yachten und Spezialschiffe baut. Darauf folgte eine Vorstellung der Firma Gromex, deren Hauptfeld in der Entwicklung von Dichtungen und neuen Dichtwerkstoffen sowie im internationalen Vertrieb dieser liegt. Der erste studentische Vortrag wurde von Jakob Rzeszutko von der Universität Duisburg-Essen gehalten. Er untersuchte in seiner Bachelorarbeit die Wiederholbarkeit von Slamming-Versuchen für Körper mit kleinem Aufkimmwinkel. Nach einer kleinen Kaffeepause folgen Vorträge von Jonas Feuerhahn (TU Hamburg) und Alina Buck (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg) zu den Themen des Leckstabilitäts-Index-Potentials einer RoRo-Fähre durch direkte transiente Flutungsberechnung und der Entwicklung eines Serviceproduktkonzeptes für Hilfsdieselaggregate. Vor der Mittagspause stellte Lisa Schwientek von der Universität Rostock Einblicke in die Entwicklung eines 9,2 Meter langen SWATH-Schiffes als Leichtbaukonstruktion vor.
Zur Mittagspause gab es bei einer kräftigen Suppe wieder die Chance mit Firmenvertreter*innen und den Studierenden der anderen Hochschul- und Universitätsstandorte in Kontakt zu kommen. Nachmittags stellten sich die NSB GROUP, die ein breites Feld an maritimen Wirtschaftszweigen abdeckt, sowie Steinbach Ingenieurstechnik vor. Deren Tätigkeitsfeld liegt vor allem in der Schiffsausrüstung. Es folgten zwei studentische Vorträge von Flemming Jesper Ohlsen (Fachhochschule Kiel) und Dirk Hinrich Hops (Hochschule Bremen) zu den Themen der Entwicklung eines Wellenerzeugers und der Entwicklung von Kennziffern für die Planung und Steuerung von Fertigungsprozessen im Schiffbau. Den Abschluss der studentischen Vortragsreihe durfte Tobias Isermann von der Hochschule Flensburg darbieten. Er beschäftigte sich in seiner Bachelorarbeit mit dem Thema des Brandschutzes auf Autofähren hinsichtlich neuer Gefahrenquellen durch Elektrofahrzeuge.
Mit diesem spannenden und sehr aktuellen Thema sowie dessen sehr anschaulicher Ausführung konnte sich Herr Isermann den wirklich guten 2. Platz in der Wahl des besten studentischen Vortrages sichern. Den ersten Platz belegte Lisa Schwientek mit dem Vortrag über die Entwicklung eines SWATH-Leichtbauschiffes. Zum Abschluss des Tages gaben uns noch die Lürssen Werft und das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt mit dem neuen Entwicklungszentrum in Geesthacht Einblicke in ihre Tätigkeiten.
Zum Ausklang der Veranstaltung gab es neben weiteren Gesprächsmöglichkeiten mit den Teilnehmer*innen auch die Chance, die Cap San Diego zu besichtigen. Die 60 Jahre alte, aber immer noch zuverlässig funktionierende Maschine und sonstige Technik konnten wir mit eigenen Augen sehen. Dabei wurden wir von den ehrenamtlichen Seeleuten, die als Kapitäne und Leiter der Maschine das Schiff im Betrieb erhalten und führen, direkt spannende Einzelheiten zur Technik und zum Betrieb des Schiffes zu erfahren.
Wir freuen uns sehr über die Wiederaufnahme des "Students meet Industry"-Tages in Präsenz und möchten uns an dieser Stelle herzlichst bei der STG für den Tag bedanken, so Karsten Werner.