Die Hochschule Flensburg hat enge Verbindungen nach Afrika. Davon profitieren ihre Studierenden. So wie Lukas Wohlenberg, der Energie, Umwelt und Afrika studiert hat.
Nach seinem Schulabschluss steht Lukas Wohlenberg auf dem Dach einer Hütte am Rande der Steppe Tansanias. Und schrubbt Sand von Solarpanelen. Nur so bekommt die Batterie Saft und die Bewohner Strom. Der Abiturient hilft seiner Tante ein halbes Jahr lang beim Entwicklungshilfeprojekt „Help for the Massai“. Ihm geht ein Gedanke durch den Kopf: „In Deutschland muss man einfach auf den Schalter drücken, um das Licht anzumachen. Warum geht das in anderen Ländern nicht? Warum werden Sonne und Wind hier vor Ort nicht genutzt, um ein Stromnetz aufzubauen?“
Die Frage nach Auf- und Ausbau, nach der Funktionsweise von erneuerbaren Energien sowie das Interesse an Afrika verbindet der 26-Jährige an der Hochschule Flensburg. „Elektrizität ist doch die Voraussetzung für wirtschaftliche Entwicklung“, sagt Lukas Wohlenberg. Daher studiert er Energie- und Umweltmanagement, besucht zusätzlich den Kurs Business Management in Africa bei Prof. Dr. Kay Pfaffenberger, Prof. Dr. Thomas Schmidt und Dr. Stefan Liebing vom Afrikaverein der Deutschen Wirtschaft. Auch nahm er an der Summerschool in Flensburg und Johannesburg zum Thema Energieeffizienz teil. Lukas Wohlenberg möchte die wirtschaftlichen und technischen Zusammenhänge verstehen. Denn er ist überzeugt: „Man muss erst lernen, um dann handeln zu können.“ Derzeit – nach Abschluss seines Bachelor- und Masterstudiums – lernt er als Trainee bei einem deutschen Energieversorger die Wertschöpfungskette auf dem Energiemarkt besser kennen.
Lukas Wohlenberg„Die afrikanischen Staaten werden hoffentlich die klassische, fossile Energieerzeugung überspringen und direkt auf erneuerbare Ressourcen setzen.“
Sein Wissen in die Tat umsetzen – das kann er sich grundsätzlich überall auf der Welt vorstellen. Aber Afrika reizt ihn schon. „Hier wird im Energiebereich viel passieren“, sagt Lukas Wohlenberg. „Die afrikanischen Staaten werden hoffentlich die klassische, fossile Energieerzeugung überspringen und direkt auf erneuerbare Ressourcen setzen.“ Sein Know-how wird auf dem Kontinent gefragt sein. Nicht nur in fachlicher Hinsicht.
Interkulturelle Erfahrungen konnte Lukas Wohlenberg bei vielen seiner Aktivitäten während des Studium sammeln. Er unterstützte das Centre for Business and Technology der Hochschule Flensburg auf der Messe Deutsch-Afrikanisches Energieforum 2014 in Hamburg. Er lernte viele internationale Freunde während seines Auslandssemesters an der University of Cape Town in Südafrika und der Summerschool in Johannesburg und Flensburg kennen.
Erst lernen, dann handeln: „Ich fühle mich durch das Studium gut vorbereitet für die Zukunft“, sagt Lukas Wohlenberg. Zeit, den Schalter umzulegen.