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Ein Kompass für Forschende

Kommission gibt Wissenschaftler*innen der Hochschule Flensburg Orientierungshilfe in Fragen rund um die Ethik.

Zertifikat zur ethischen Selbstreflexion:  Studentin Sophia Rehn (Mitte) nimmt im Kreise einiger Mitglieder der Ethikkommission die Bescheinigung von Katrin Jacobi, Vorsitzende der Ethikkommission, entgegen.
Zertifikat zur ethischen Selbstreflexion: Studentin Sophia Rehm (Mitte) nimmt im Kreise einiger Mitglieder der Ethikkommission die Bescheinigung von Katrin Jacobi, Vorsitzende der Ethikkommission, entgegen. – Foto: Gatermann

Es geht um personenbezogene Daten. Um menschliche Probanden. Um die Pflege Demenzkranker durch ihre Angehörige. In ihrer Masterarbeit zur Einführung von Informationstechniken zwecks Unterstützung pflegender Angehöriger berührt Sophia Rehm viele sensible Themen. Daher hat ihr betreuender Professor, Dr. Dirk Müller, der Studentin empfohlen, die Ethikkommission einzubeziehen. Die hat nun zum ersten Mal ein entsprechendes Zertifikat ausgestellt.

Dabei gehe es nicht um ein positives Votum, nicht darum ein Forschungsvorhaben als moralisch richtig oder falsch zu bewerten, sagt Katrin Jacobi, Vorsitzende der Ethikkommission: „Wir beraten und begleiten im Rahmen einer freiwilligen Selbstkontrolle.“ Wer sich bei der Ausübung seiner wissenschaftlichen Tätigkeit frage, ob es richtig ist, was er oder sie tut, kann sich an die Ethikkommission wenden. Dieser Ausschuss des Hochschulsenates gibt den Forschenden Werkzeuge zur Selbstreflexion an die Hand. Dabei schließen sich an eine allgemeine ethische Selbstbefragung vertiefende Komplexe, in Abhängigkeit von der individuellen Fragestellung, an. Sophia Rehm hat sich zum Beispiel mit dem Aspekt menschlicher Probanden und personenbezogener Daten befasst.

„Die pflegenden Angehörigen haben mir in Interviews sehr private Einblicke gewährt“, berichtet die Studentin, die einen Umgang mit den Daten ihrer Forschung finden musste. „Ich habe viel dazu gelernt“, sagt Rehm, „auch für meine zukünftigen Tätigkeiten. Und der Aufwand für den Prozess war überschaubar.“   

Dazu gelernt haben auch Katrin Jacobi und die anderen Mitglieder der Ethikkommission. „Da wir den Prozess der freiwilligen Selbstauskunft zum ersten Mal durchlaufen haben, haben wir uns immer wieder mit Frau Rehn rückgekoppelt und die Werkzeuge angepasst“, berichtet die Vorsitzende. Der Bereich Forschung sei der erste Bereich aus dem integrierten Gesamtkonzept der Ethikkommission, der mit dem zentralen Element der freiwilligen Selbstauskunft erfolgreich operationalisiert wurde.