Prof. Dr. Till Albert ist seit diesem Wintersemester Professor für Digitalisierung am Fachbereich Wirtschaft. Dabei möchte er Brücken zu anderen Studiengängen schlagen – zum Vorteil für die Studierenden.
Hochschulen, die nach einem kurzen, hochspezialisierten Studium Nano-Abschlüsse vergeben, angepasst an die jeweils aktuellen technologischen Entwicklungen und unternehmerischen Bedürfnisse. So könnte der Lehrbetrieb in zehn Jahren aussehen, glaubt Till Albert. „Gerade Fachhochschulen sind mit ihrer Nähe zu Unternehmen gut aufgestellt“, sagt der Professor für Digitalisierung an der Hochschule Flensburg. Ob es tatsächlich so kommt, weiß er freilich nicht. Fest steht für Albert aber: „Die Digitalisierung wird die Wissenschaftswelt stark beeinflussen.“ Um die Zukunft mitzugestalten, ist eine akademische Grundausbildung von großer Bedeutung. Und die vermittelt Albert seit dem laufenden Semester am Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Flensburg.
Digitalisierung ist für Till Albert die digitale Transformation in Gänze. „Ein breites Feld“, wie er knapp feststellt. Zu dem neben der Informatik auch Soziologie, Design, Volks- und Betriebswirtschaftslehre, Ethik und Moral gehören. „Ich empfinde es als mein Mandat, mit allen Fachbereichen zu reden, in denen Digitalisierung eine Rolle spielt“, sagt Albert. Er möchte Brücken schlagen. Davon sollen nicht zu Letzt auch die Studierenden profitieren. Sie sollen lernen, wie digitale Geschäftsmodelle funktionieren, wie sie aufgebaut werden müssen. Anreichern wird Albert den Seminarplan zudem mit Elementen der Unternehmensgründung und -führung einerseits und der Gestaltung betrieblicher Informationssysteme andererseits.
Erfahrungen hat Till Albert in diesen Bereichen nicht nur während seines Studiums des Wirtschaftsingenieurswesens in Karlsruhe gesammelt. Der gebürtige Braunschweiger hat bei Volkswagen in der Zukunftsforschung gearbeitet, hat eine Firma für IT-Beratung gegründet und zuletzt am Campus Lingen der Universität Osnabrück gelehrt und geforscht. Er war zudem tätig in Berlin, Madrid und Peking. Jetzt fühlt er sich in Flensburg zuhause. „Hier passe ich rein“, sagt der Familienvater, fügt als Radfahrer jedoch an: „Ich habe noch nie in einer solch steilen Stadt gewohnt.“
Im Übrigen spricht Till Albert dänisch. Als Kind habe er es sich beigebracht. Dass er damit einmal für ein Leben nahe Dänemark gut aufgestellt sein würde, ahnte er. Nicht aber, dass er tatsächlich mal hier landen würde.