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Software mit System: Spitzenforscher aus Flensburg

Mit Kai Petersen kommt einer der weltweit anerkanntesten Software-Entwickler aus Flensburg.

Kai Petersen, Professor an der Hochschule Flensburg, gehört zu den weltweit produktivsten Software-Entwicklern.
Kai Petersen, Professor an der Hochschule Flensburg, gehört zu den weltweit produktivsten Software-Entwicklern. – Foto: Kristof Gatermann

Er ist einer der besten und produktivsten Wissenschaftler im Bereich Software-Engineering weltweit: Mit 40 Publikationen zum Thema Software Engineering (Zeitraum 2010-2017) in den wichtigsten wissenschaftlichen Journalen und internationalen Konferenzen liegt Prof. Dr. Kai Petersen auf Platz 1 innerhalb Deutschlands im Ranking eines renommierten Informatik-Journals. Im internationalen Vergleich liegt der Professor der Hochschule Flensburg auf Platz zehn. Noch vor Vertreter*innen von US-amerikanischen und asiatischen Spitzenuniversitäten.   

Seit Mitte der 1990er Jahre analysiert das Journal of Systems and Software sämtliche Publikationen im Bereich Software Engineering. Ziel ist die Identifikation der Top-Institutionen und Top-Wissenschaftler*innen in der Welt. Dabei werden die Forscher*innen in drei Gruppen eingeteilt, basierend auf dem Jahr ihrer ersten Publikation. Mit der Erstveröffentlichung 2006 fällt Kai Petersen in die Gruppe der „Consolidates“ (Erstveröffentlichung zwischen 2002 bis 2006).

Gelernt hat Kai Petersen an der Hochschule Flensburg, wo er 2004 seinen Abschluss machte. Bevor er Ende 2017 an seine Alma Mater zurückkehrte, hatte er sich als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Duisburg-Essen, als Industriedoktorand bei Ericsson und in zahlreichen kollaborativen Industrieprojekten mit Sony, Axis, Volvo, Qvantel, Opel, Scania und Softhouse zum Experten entwickelt. Zuletzt war er in einer Forschergruppe am schwedischen Blekinge Institute of Technology (BTH). Im Umfeld von Firmen wie Ericsson und Sony habe er viel lernen und erforschen können, sagt Petersen.

Für den Flensburger Professor geht Software Engineering weiter über technische Aspekte hinaus. „Es geht auch um menschliche Faktoren, um Psychologie oder interkulturelle Kommunikation“, sagt Petersen. Natürlich sei die Programmierung bei der Entwicklung und dem Betrieb von Softwaresystemen zentral. Aber ebenso müsse man Qualitätssicherung betreiben, klare Zielformulierungen haben und individuelle Lösungen für verschiedene Problemstellungen in der Softwareentwicklung identifizieren können.  

Das Können und die Begeisterung für die Software-Entwicklung lehrt er nun die Flensburger Studierenden der Wirtschaftsinformatik. Und der Funke scheint überzuspringen: Sie entwickelten beispielsweise eigenständig einen App-gesteuerten Cocktail-Mixer, eine Handball-Statistik-App, eine Bier-Bewertungs-App oder Flugkartensystem für Flugsimulatoren im Kontext des Kurses „Software Projekt“.

 

Weitere Informationen finden Sie unter:

Karanatsiou, D., Li, Y., Arvanitou, E. M., Misirlis, N., & Wong, W. E. (2019). A bibliometric assessment of software engineering scholars and institutions (2010–2017). Journal of Systems and Software, 147, 246-261.