Mit 250.000 Euro fördert das Land Schleswig-Holstein ein Projekt an der Hochschule Flensburg, mit dem Unternehmen auf Wachstumsprozesse vorbereitet werden sollen.
Oftmals ist es dramatisch: Wenn Unternehmen wachsen, bedeutet dies Veränderungen auf allen Ebenen. Mehr Mitarbeiter*innen, mehr Umsatz, unbekannte Märkte, neue Strukturen, veränderte Hierarchien. Viele Firmengründer*innen sind damit überfordert. „Es bestehen Defizite, unzureichende Kompetenzen im Bereich Wachstumsmanagement“, sagt Dirk Müller. Der Professor für Innovationsmanagement an der Hochschule Flensburg will das ändern.
Mit 250.000 Euro fördert das Land Schleswig-Holstein Müllers Projekt „ScalingUp – Wachstumsmanagement in KMU“. Mit diesem Qualifizierungsprogramm soll ein berufsbegleitendes, regional fokussiertes Schulungs- und Weiterbildungsprogramm entwickelt werden. „Wir schaffen Angebote, in denen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen die Grundlagen des Wachstumsmanagements erlernen“, erklärt Müller. „Es geht darum ein Verständnis für die Zusammenhänge zu schaffen.“ Wenn ein Unternehmen den ersten Schritt mache, folgen eben unweigerlich die nächsten Schritte. Es kommen Fragen auf: Wie integriere ich neue Mitarbeiter? Welche Rolle spielt das Marketing? Wie muss ich das Controlling einsetzen? „Die Prozesse ändern sich, müssen angepasst werden. Das lässt sich nicht nebenbei machen“, sagt der Wirtschaftsprofessor.
Vergleichbare Weiterbildungsangebote gebe es bisher kaum. Profitierten Gründer*innen von einem weitreichenden Unterstützungsangebot im Rahmen der Wirtschaftsförderung, sind die Angebote, Wachstumsprozesse zu begleiten überschaubar. Müller muss es wissen, befasste er sich doch vor seinem Ruf an die Hochschule Flensburg bei der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH) in Kiel mit Gründungsthemen.
Natürlich gebe es keine Universallösung für Wachstumsprozesse, so Müller. Dennoch ist es Ziel des zweijährigen Projekts, in enger Kooperation mit den Unternehmen ein Curriculum zu entwickeln, das regelmäßig angeboten werden kann. Ein modulares Schulungs- und Weiterbildungssystem stelle, so heißt es im Wirtschaftsministerium, einen echten Mehrwert für den Mittelstand im Lande dar.