Er hat fast alle Ämter bekleidet, die man als Angehöriger einer Hochschule innehaben kann – und dem unterdrückten Volk von Oman geholfen: Jetzt verabschiedet sich Prof. Dr.-Ing. Jürgen Teifke in den Ruhestand.
Vom studentischen Vertreter im Fachbereichsrat Maschinenbau an der TU Braunschweig über das Rektorenamt der Fachhochschule Westküste bis zum Senatsvorsitzenden an der Fachhochschule Flensburg – Prof. Dr.-Ing. Jürgen Teifke arbeitete immer aktiv im Hochschulbetrieb mit. Neben der Lehre in seinen Fachgebieten Thermodynamik, Wärme- und Stoffübertragung sowie Thermische Verfahrenstechnik hat er mit Drittmitteln geförderte Forschung auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik betrieben. Sein letztes Forschungsprojekt befasste sich mit der Wasserbehandlung bei Kreislaufanlagen der Marinen Aquakultur. Der Forschungsschwerpunkt Wasserbehandlung wird an der FH Flensburg weiter gepflegt. Zusätzlich zu Lehre und Forschung hat Teifke sich für weitere Hochschulämter zur Verfügung gehalten. Sogar in dem damals noch so genannten Frauenausschuss an der kurz zuvor gegründeten Fachhochschule Westküste in Heide war er Mitglied. „Ich habe kaum ein Amt ausgelassen“, sagt Teifke, der sich nun in den Ruhestand verabschiedet.
Sein Interesse an Lehre, Forschung und Hochschulbetrieb wurde schon während seines Studiums des Maschinenbaus mit der Studienrichtung Wärme-, Verfahrens- und Reaktortechnik an der TU Braunschweig geweckt. Der gebürtige Itzehoer war Anfang der 1970er Jahre studentischer Vertreter im Fachbereichsrat Maschinenbau. Es war eine Zeit, in der die Studierendenschaft sich in viele allgemein-politische Fragen einmischte: „Wir haben damals 500 D-Mark an das unterdrückte Volk von Oman überwiesen. War gar nicht so einfach, dafür eine Adresse zu finden!“, erzählt Teifke. Sich selbst hat er als pragmatischen Mitgestalter des Hochschulbetriebs gesehen und später im Senat und der Haushalts- und Planungskommission mitgearbeitet.
Nach der Promotion fand der Sohn einer Itzehoer Kaufmannsfamilie eine Anstellung beim Pumpen- und Anlagenbauer SIHI in seiner Heimatstadt. Dort leitete er zunächst die Abteilung Vakuum- und Verfahrenstechnik, bevor er die Verantwortung für den Entwicklungsbereich übernahm. Von dort wurde er in die Gründungskommission der Fachhochschule Westküste und 1993 schließlich zum Professor für Maschinenbau berufen – und es kamen weitere Ämter hinzu: Als Prorektor und Rektor lenkte er die Geschicke der jungen Hochschule. Doch 2004 wurde „sein“ Studiengang Maschinenbau an die Fachhochschule Flensburg verlagert. „In der Rückschau war es für mich tatsächlich ein Gewinn, Flensburg und diesen interessanten Campus kennenzulernen“, sagt Teifke. Neben der Lehre nahm er natürlich auch an der FH aktiv am hochschulpolitischen Betrieb teil: Durchgängig als Mitglied im zentralen Haushalts- und Planungsausschuss und von 2012 bis 2014 auch als Vorsitzender des Senats. „Die Hochschule ist Prof. Dr.-Ing. Teifke für sein Engagement in Projekten, Lehre, Studium und Selbstverwaltung sehr zum Dank verpflichtet“, erklärt FH-Präsident Prof. Dr. Holger Watter.
Im Ruhestand will sich Teifke weiter in seinen Ehrenämtern als Sprecher des VDI-Verbundes Nord und im VDI-Bundesvorstand sowie als Vorsitzender der Bildungsregion Steinburg+, die die Bildungsangebote der Region koordiniert, engagieren.