Zwei Studierende der Hochschule Flensburg beteiligen sich an einem spannenden Übersetzungsprojekt. Im Rahmen des internationalen Übersetzertages geht es bei einer Aktion in der Flensburger Stadtbibliothek um die Frage, wie aus einem Originaltext mehrere Übersetzungsversionen entstehen.
Sprachen faszinieren sie. Sprachen zu übersetzen ebenso. Daher studiert Jana Slawutski Internationale Fachkommunikation (IFK) mit dem Schwerpunkt technisches Übersetzen an der Hochschule Flensburg. Hier überträgt sie vor allem technische Texte, Betriebsanleitungen, Dokumentationen vom Deutschen ins Englische - und umgekehrt. Jana Slawutskis Leidenschaft ist aber auch die Literatur. Umso mehr freut es sie, dass sie bei einer Aktion zum weltweiten Tag der Übersetzung, am Freitag, 30. September, mitmachen kann.
Überträgt man beispielsweise eine Betriebsanleitung vom Deutschen ins Englische, müssen die Bezeichnungen der Bauteile einheitlich sein. „Es gibt eine Datenbank mit technischen Terminologien, damit gleiche Dinge die gleiche Bezeichnung in unterschiedlichen Sprachen haben“, erklärt Jana Slawutski. Für Interpretationen ist da naturgemäß wenig Platz. Abwechslungsreicher sei es da, literarische Texte zu übersetzen. „Der Inhalt ist auch interessanter“, sagt die IFK-Studentin mit einem Lächeln.
Zusammen mit ihrem Kommilitonen Aaron Matthiesen nimmt sie nun an einem spannenden Projekt im Rahmen des sogenannten Hieronymustages, dem internationalen Tag der Übersetzer und Übersetzerinnen, teil. Auf der ganzen Welt finden am 30. September die unterschiedlichsten Veranstaltungen zum Thema statt. In der Stadtbibliothek Flensburg geht es darum zu zeigen, wie aus einem Originaltext mehrere Übersetzungsversionen entstehen. Zwischen 16 und 18:30 Uhr übersetzen in der Stadtbibliothek Flensburg zwei Übersetzungsprofis, die auch noch verheiratet sind, Passagen aus dem Buch „The Gap of Time“ von Jeanette Winterson live vor Ort. Die gleichen Passagen übersetzen zurzeit Jana Slawutski und Aaron Matthiesen. Bei der Veranstaltung werden die Versionen verglichen. „Ein paar Gemeinheiten sind in dem Buch schon enthalten“, sagt Jana Slawutski und meint damit beispielsweise Wörter, die keine deutsche Entsprechung haben. „Wie einzelne Übersetzer und Übersetzerinnen damit umgehen, Dinge zu umschreiben oder neu zu benennen, ist eine spannende Frage, die natürlich auch im Studium immer wieder Thema ist“, sagt IFK-Professor Martin von Schilling, der den Kontakt zwischen den Studierenden und der Stadtbibliothek hergestellt hat.
Die Lösungen, die sich die Profis und die Studierenden für die Herausforderungen der Übersetzung einfallen lassen haben, gibt es kommenden Freitag für alle Interessierten in der Stadtbibliothek Flensburg. Der Eintritt ist frei.