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Forschungsnetzwerk CULTMEDIA

Eckdaten
Projektstatus
abgeschlossen
Projektlaufzeit
Projektpartner*innen
externe Projektseite

Projektbeschreibung

Anliegen des CULTMEDIA-Netzwerks ist die weitergehende Analyse der Veränderungen kultureller Praxen (etwa Nutzungsmuster, Nutzungsmotivationen und Nutzungssituationen), die im Zusammenhang mit der Anwendung der so genannten Neuen Medien, vor allem des Internet stehen. Die Forschung zur netzbasierten Kommunikation hat sich in den letzten Jahren ähnlich rasant entwickelt wie das Internet selbst. Die Relevanz dieses relativ neuen Forschungsfeldes ergibt sich auch aus der großen Bedeutung, die dem Internet für mehrere wichtige gesellschaftliche Trends (wie z. B. die Globalisierung) beigemessen wird. Der Wandel, der aus diesen Trends folgt, wird oft als ein umfassender Kulturwandel eingeschätzt, mit Auswirkungen auf alle Lebens­bereiche moderner Gesell­schaften.

Infolge seiner disziplinären Zusammensetzung konzentriert sich das Netzwerk in seiner Arbeit auf die philosophische und kulturwissenschaftliche, auf die psychologische und sozialwissenschaftliche sowie auf die kommunikations- und informationswissenschaftliche Ebene. Fokus der Unter­suchung ist dabei stets die Frage, wie die Möglich­keiten und Auswirkungen des Internet hinsicht­lich neuer Formen der Information, Kommunikation und Kooperation im Bereich der Kultur des Alltäglichen einzuschätzen sind.

Um dabei der Breite und Vielschichtigkeit möglicher Wechselwirkungen einigermaßen gerecht zu werden, sollen die Implikationen der kulturellen Transformationen sowohl im Bereich der sozialen als auch der politischen und der ökonomischen Dimension untersucht werden. Die drei unsererseits abgegrenzten Forschungsfelder tragen aber nicht nur dem Gedanken der Erschließung dieser drei Dimensionen Rechnung, sondern sind auf drei Forschungsprobleme hin angelegt, deren Bedeutung darin liegt, gegenwärtige Veränderungsprozesse von kardinaler Bedeutung für die weitere Entwicklung Europas möglichst trennscharf erfassen zu können:

  • Das Forschungsfeld 1 Privatheit und Öffentlichkeit erschließt die sozio-politische Dimension mit Hilfe der Leitfrage: Was verändert sich unter dem Einfluss der neuen Medien im Verhältnis von Privatheit und Öffentlichkeit?
  • Das Forschungsfeld 2 Identität und Gemein­schaft erschließt die sozial-kulturelle Dimension mit Hilfe der Leitfrage: Was verändert sich unter dem Einfluss der neuen Medien im Verhältnis von Identität und Gemein­schaft?
  • Das Forschungsfeld 3 Wissen und Wirtschaft erschließt die sozio-ökonomische Dimension mit Hilfe der Leitfrage: Was verändert sich unter dem Einfluss der neuen Medien im Verhältnis von Wissen und Wirtschaft?

Hinzu tritt als Querschnittsthema (und Forschungsfeld 4) der Bereich (Un-)Sicherheit und Vertrauen, dessen Forschungsproblem – die veränderte Balance dieser beiden für die Verfasstheit moderner Gesell­schaften fundamentalen Parameter – sich im Schnittfeld der drei genannten Forschungsfelder entfaltet. Seine Unter­suchung wird durch die folgende Leitfrage erschlossen: Welche Veränderungen, Problemlagen und Lösungsansätze ergeben sich hinsicht­lich des Verhältnisses von (Un-)Sicherheit und Vertrauen auf den drei o. g. Forschungsfeldern?

Hintergrund

Ausgangspunkt der Gründung des CULTMEDIA-Netzwerks in Prag waren Anregungen im Zusammenhang mit der Studie des Büros für Technikfolgenabschätzung (TAB) beim Deutschen Bundestag „Neue Medien und Kultur“ (2000/2001). Diese Studie war durch den Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages angeregt worden und hatte „bisherige und zukünftige Auswirkungen der Entwicklung Neuer Medien auf den Kulturbegriff, die Kulturpolitik, die Kulturwirtschaft und den Kulturbetrieb“ zum Gegenstand.

Im Jahr 2004 wurde die Publikationsreihe „e-Culture – Network Cultural Diversity and New Media“ im trafo Verlag Dr. Wolfgang Weist (jetzt: trafo Wissenschaftsverlag Dr. Wolfgang Weist), Berlin, etabliert. Sie dient der Vorstellung von Forschungs- und Arbeitsergebnissen im Bereich Neue Medien und Kultur. Sie soll einen Kristallisationspunkt für auf diesem Gebiet Tätige darstellen – innerhalb wie außerhalb des Netzwerks; vgl. http://www.trafoberlin.de/reihe_e-culture.htm.

Projektpartner*innen

  • Berliner Zentrum Technik & Kultur
  • Fachbereich Philosophie der Kultur- und Gesell­schaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg (Österreich)
  • Facultad de Humanidades, Universidad Autónoma de Santo Domingo (UASD), Dominikanische Republik
  • Institut für Kulturwissenschaften und Interdisziplinäre Studien der Schlesischen Universität Katowice (Polen)
  • Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaften der Alpen-Adria Universität Klagenfurt (Österreich)
  • Institut für Philosophie der Schlesischen Universität Katowice (Polen)
  • Lehrstuhl für Epistemologie und Philosophie von Wissenschaft und Technik der Universität Paîs Vasco – San Sebastian-Donostia (Spanien)
  • Lehrstuhl für Ethik und Angewandte Ethik der Matej Bel-Universität Banská Bystrica (Slowakische Republik)
  • Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung der Universität Potsdam (Deutschland)
  • Zentrum für Wissenschafts-, Technik- und Gesell­schaftsstudien am Institut für Philosophie der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik Prag (Tschechische Republik)
  • Zentrum für Lehrerbildung. Professur Grundschuldidaktik Sachunterricht an der Technischen Universität Chemnitz (Deutschland)