Filmprojekt mit Blaulicht, Bränden und echten Helden: Masterstudierende der Hochschule Flensburg zeigen in einem eindrucksvollen Imagefilm, wie nah Kindheitstraum und Feuerwehralltag beieinanderliegen.

Natürlich gehört er dazu, der Feuerwehrmann, der im Einsatz die Stange in der Feuerwache herunterrutscht. Aber dennoch hebt sich der Imagefilm, den Masterstudierende der Hochschule Flensburg für die Berufsfeuerwehr der Stadt Flensburg produziert haben, von einem typischen Imagefilm ab.
Feuerwehr als Kindheitsfantasie – und Realität
„Wir wollten den Kindheitstraum, Feuerwehrmann und Feuerwehrfrau zu werden, aufgreifen und diese Vorstellung wieder zurück in die Köpfe der Menschen holen“, sagt Georg Schmidt-Narischkin (24), Masterstudent im Studiengang Design, Film und Marketing, der bei dem Projekt Regie geführt hat. Die Idee: kindliche Vorstellungen – vom Brände-Löschen, den Blaulicht-Fahrten und roten Hosen – mit der Realität des Feuerwehralltags zu verbinden und herauszufinden, wie nah beide wirklich beieinanderliegen. Und das tun sie. „Nach dem erfolgreichen Pitch haben uns die Entscheider der Feuerwehr erzählt, dass sie genau diese Kinder einmal waren“, berichtet Lars Tietgen (24), der für die Produktion verantwortlich war.
Das Konzept überzeugte auch die Berufsfeuerwehr. Über die Studienberatung der Hochschule Flensburg war sie an die Hochschule herangetreten. Im Kurs von Ute Storm entwickelten die Teams dann drei unterschiedliche Ideen für einen Imagefilm – und pitchten diese bei der Feuerwehr. Der Ansatz, die Schnittstelle zwischen Kindheitstraum und Berufsalltag filmisch umzusetzen, überzeugte schließlich alle Beteiligten. Im Vergleich mit einer Profiproduktion unterliegt ein studentisches Projekt stets Einschränkungen, was z.B. den technischen und zeitlichen Anspruch aber auch Erfolgsgarantien angeht, so dass es eine tolle Gelegenheit und ein großer Vertrauensvorschuss von Seiten der Feuerwehr war, dieses Projekt mit Studierenden durchzuführen.

Lob von der Stadt Flensburg
„Die Zusammenarbeit mit den Studierenden und der Dozentin war durchweg positiv und äußerst lehrreich für beide Seiten. Es war spannend zu sehen, mit wie viel Engagement und Kreativität die Studierenden an die Sache herangegangen sind. Der entstandene Film überzeugt durch Professionalität und Authentizität, zumal die Story eine ganz andere ist, als bei dem typischen Feuerwehr-Imagefilmen – wir haben bereits viel positives Feedback erhalten und sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, sagt Maybritt Carstensen, Projektleitung 2-Wachen bei der Stadt Flensburg.
Entstanden ist ein eindrucksvoller Film: Er beginnt mit Kindern, die erzählen, was sie sich unter Feuerwehrarbeit vorstellen – untermalt von Animationen, die brennende Häuser oder Feuerwehrautos zeigen. Im weiteren Verlauf folgen authentische Aufnahmen: der Alltag in der Feuerwache, gemeinsame Mahlzeiten, sportliches Training – aber auch spektakuläre Szenen von Bränden, einer Höhenrettung und Tauchereinsätzen. Gedreht wurde unter anderem auf dem Übungsgelände in Harrislee, zum Teil auch mit der Drohne.

Teamwork auf hohem Niveau
Kursleiterin Ute Storm zeigt sich von dem studentischen Werk beeindruckt: „Das ist ein Film auf sehr hohem Niveau. Konzeptentwicklung, Design, Storyboards, Kundenorientierung, Budgetplanung und schlussendlich filmische Umsetzung – das alles passt perfekt zum Profil unseres Masterstudiengangs.“ Besonders hebt sie das reibungslose Zusammenspiel der verschiedenen Teams hervor: Design, Animation, Kamera, Ton – alle arbeiteten Hand in Hand. Lena Oetjen (24), Teil des Designteams, schildert ihre Begeisterung über die praktische Erfahrung: „Ich hatte vorher wenig mit Film zu tun und fand es toll, zu sehen, wie man mit der Kamera arbeitet und welches Equipment gebraucht wird.“
Auch Tamina Knabel (23), mit Hintergrund im Marketing, betont, wie wertvoll das Projekt war: „Vor allem der Dreh mit den Kindern war herausfordernd – man weiß nie, was sie sagen. Und bei der Feuerwehr selbst mussten wir flexibel bleiben, da Einsätze immer wieder für Verzögerungen sorgten.“ Trotzdem war die Unterstützung durch die Einsatzkräfte groß. Auch sei es lehrreich gewesen, in einem Projekt mit einem realen Kunden die eigenen Vorstellungen mal zurückstellen zu müssen und die Wünsche der Feuerwehr umzusetzen, sagen die Studierenden.
Die Mühe hat sich in jedem Fall gelohnt: Der fertige Film wurde inzwischen von der Berufsfeuerwehr Flensburg veröffentlicht, hat in den sozialen Medien eine große Reichweite erzielt – und zahlreiche positive Rückmeldungen erhalten.