Im IDEENREICH erleben Schüler*innen, wie Informatik und Kreativität miteinander verschmelzen. In einem spannenden Projekt entwickeln sie ihre eigenen Spielcontroller für Spiele, die sie im Informatikunterricht programmiert haben. Dabei lernen sie nicht nur, wie man programmiert, sondern erleben auch digitale Technologien, um die Welt von morgen zu gestalten.

Künstliche Intelligenz ist längst kein Zukunftsthema mehr – sie verändert bereits heute unseren Alltag, unsere Arbeit und sogar das Lernen in der Schule. Auch das FabLab IDEENREICH auf dem Flensburger Campus setzt sich verstärkt mit dieser Zukunftstechnologie auseinander - und macht sie für junge Menschen erfahrbar. Als außerschulischer Lernort legt das FabLab einen besonderen Schwerpunkt auf das praktische Erleben und Verstehen digitaler Prozesse.
Aktuell ist viel los im IDEENREICH der Hochschule Flensburg: Alle neunten und zehnten Jahrgänge der Gemeinschaftsschule West aus Flensburg sind nach und nach im FabLab zu Gast, um an einem interaktiven Informatikprojekt zu arbeiten. Die Schüler*innen entwickeln eigene Spielcontroller für digitale Spiele, die sie zuvor im Informatikunterricht programmiert haben. „Dabei kombinieren sie Kreativität mit Technik und erleben Informatik als etwas Greifbares und Praktisches“, erklären die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen des IDEENREICH Franka Heers und Nele Tuznik.
Das Projekt ist mehr als nur eine unterhaltsame Spielerei. Es basiert auf dem Konzept des "Computational Thinking", einer Methode, die darauf abzielt, algorithmisches Denken zu schulen. „Hier geht es darum, Probleme schrittweise zu lösen und zu verstehen, wie man sich einem komplexen Problem durch viele kleine Teillösungen nähert“, erklärt Franka Heers. Ihre Kollegin Nele Tuznik ergänzt: „Wir wollen den Schülerinnen und Schülern zeigen, wie die digitale Welt funktioniert.“ Das FabLab setzt deshalb gezielt darauf, das Interesse für Informatik und MINT-Fächer spielerisch und praxisnah zu wecken.
Nele TutznikWir wollen den Schülerinnen und Schülern zeigen, wie die digitale Welt funktioniert
Dass diese Herangehensweise funktioniert, bestätigt auch Kira Meyer, Informatiklehrerin an der Gemeinschaftsschule West. Sie hat beobachtet, dass sich besonders Schüler*innen, die bisher wenig Begeisterung für das Programmieren gezeigt haben, durch das Projekt neu für das Thema interessieren: „Das Selbstbauen und Ausprobieren der Spielcontroller ist eine echte Motivationshilfe. Wer vorher dachte, dass Programmieren nichts für ihn ist, merkt plötzlich, wie spannend es sein kann, ein eigenes funktionierendes Produkt zu entwickeln – und dann auch noch damit zu spielen, fast wie zu Hause an der Konsole.“
Das FabLab IDEENREICH ist Teil des Digital Learning Campus (DLC), einer Fördermaßnahme aus dem Landesprogramm Wirtschaft. Gefördert wird das Projekt sowohl aus Landesmitteln als auch aus EFRE-Mitteln der EU. Das übergeordnete Ziel des DLC: Menschen den Zugang zu KI erleichtern und ihnen das Thema verständlich näherbringen.
Im FabLab liegt der Fokus auf Schüler und Schülerinnen, die niedrigschwellig an digitale Technologien herangeführt werden. „„Wir können dabei auf die Arbeit und das Netzwerk der vergangenen Jahre aufbauen.“, erklärt Franka Heers. „Wir möchten Jugendlichen über spannende Projekte den Zugang zu MINT-Fächern ermöglichen – nur dass wir jetzt den Schritt in die digitale Zukunft gehen und uns verstärkt mit KI und ihren Vorstufen beschäftigen.“
Dabei lernen nicht nur die Kinder und Jugendlichen, sondern auch das Team selbst: „Wir probieren aus, welche KI-Tools sich für unsere Projekte eignen und wie sie in den Projekten eingebunden werden können. Das Feld entwickelt sich rasant, und wir wollen vorne mit dabei sein“, so Franka Heers.
Eines wird bei diesem Projekt besonders deutlich: Wenn Technik mit Kreativität verbunden wird, entsteht eine ganz neue Art des Lernens. Nele Tuznik sagt: „Wir machen KI greifbar – spielerisch, praxisnah und mit viel Begeisterung. Denn wer früh versteht, wie Technik funktioniert, kann die digitale Zukunft selbst mitgestalten.“
Information zum Digital Learning Campus:
Der Digital Learning Campus (DLC) ist eine Fördermaßnahme aus dem Landesprogramm Wirtschaft, das aus Mitteln des Landes sowie aus EFRE-Mittel der EU gespeist wird. Insgesamt werden in den kommenden fünf Jahren landesweit 37,5 Millionen Euro investiert, zum einen zum Aufbau einer Lern- und Kollaborationsplattform unter www.dlc.sh, zum anderen für den Aufbau von physischen Lernorten in Kiel, Lübeck, Heide und Flensburg. Thematische Klammer ist das Thema Future Skills und damit das Erlernen und Ausprobieren von Zukunftskompetenzen. Zum Aufbau der Angebote werden Hochschulen mit Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft bildungsbereichs- und branchenübergreifend eng zusammenwirken.
