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Studentin aus der Schweiz taucht ab unter Wasser – für die Bachelorarbeit

Einzeller aus dem Meer und eine virtuelle Sommer School lockten sie in den Norden: Die Schweizer Studentin Bettina Müller ist extra an die Hochschule Flensburg gekommen, um ihre Bachelorarbeit im Bereich der marinen Biotechnologie zu schreiben.

Von den Bergen in den hohen Norden: Bettina Müller aus der Schweiz schrieb ihre Abschlussarbeit an der Hochschule Flensburg über marine Biokulturen.
Von den Bergen in den hohen Norden: Bettina Müller aus der Schweiz schrieb ihre Abschlussarbeit an der Hochschule Flensburg über marine Biokulturen. – Foto: Gatermann

Die Berge! Natürlich sind es die Berge. Bettina Müller freut sich riesig, wieder in ihrer schweizerischen Heimat zu sein. Sechs Monate hatte sie zuletzt in Flensburg, zwischen Förde und Ostsee, verbracht. Sicher, das Meer, die Natur und die Menschen haben ihr gefallen. Aber schließlich ist Bettina Müller nicht wegen der Wassernähe in den hohen Norden gekommen, sondern, um ihre Bachelorarbeit zu schreiben. Denn die Studentin interessiert sich für marine Biokulturen. Und die findet man in den Bergen eher selten.

Die Reise aus den hohen Bergen in den hohen Norden begann virtuell, mit der Summer School Marine Biotechnologie. Normalerweise kommen einmal im Jahr Studierende und Lehrende der Fachhochschule Nordwestschweiz an die Hochschule Flensburg, um für eine Woche in den Bereich der marinen Biotechnologie einzutauchen. Pandemiebedingt fand der Austausch 2021 online statt. Doch Bettina Müller war begeistert: „Es war mega-spannend, Aspekte aus meinem Studium aus einer anderen Perspektive zu betrachten!“ Es war ein Blick unter die Wasseroberfläche. „So viel Potenzial liegt da noch im Verborgenen! Denn: die marine Biotechnologie bietet aufgrund der einzigartigen kleinen Lebewesen viele neue Optionen für die Wissenschaft, für die Forschung in der Medizin, im Nahrungsergänzungsmittel—und Kosmetikbereich“, sagt die Studenten der Bioanalytik und Biotechnologie.
 

Es war mega-spannend

Bettina Müller

Begeistert waren auch Müllers Betreuer an ihrer Heimathochschule und Prof. Dr. Antje Labes, die die Summer School organisiert. Also ging es für die 24-Jährige für ein halbes Jahr an die Förde. „Ich habe kleine marine Einzeller untersucht“, erklärt Müller, „und wollte herausfinden, welche dieser tausenden und abertausenden von „Viechli“, die die Hochschule in ihrer riesigen Sammlung hat, das Potenzial haben, eine sogenannte Carotinoid-Biosynthese durchzuführen.“ Ist das bekannt, könne man diese Substanz gezielt isolieren. Diese kann dann beispielsweise prophylaktisch gegen Krankheiten wie Krebs, Rheuma, Alzheimer oder Parkinson eingesetzt werden oder auch der Hautalterung vorbeugen. Ihre Ergebnisse stellte Bettina Müller auf der eben zu Ende gegangenen diesjährigen Summer School vor. Mit Bravour – und dem Abschluss in der Tasche ging es zurück in die Heimat. 

Ab Oktober hat Bettina Müller nun einen Job bei einem großen Pharmaunternehmen in Basel. Sie wolle Erfahrungen im Beruf sammeln, sehen, wo Bedarf an Fachkräften ist und man eine gute Anstellung finden kann. Danach wolle sie die Wahl ihres Masterstudiums ausrichten. Vielleicht in Flensburg? „Mal sehen“, lacht Bettina Müller. Zum Urlaub machen werde sie auf jeden Fall wieder in den Norden kommen.