Am 17. September 2021, feierte das Studentenwerk Schleswig-Holstein das Richtfest für sein neues internationales Studierendenwohnheim in der Thomas-Fincke-Straße 7 in Flensburg. Als Ehrengast begrüßte das Studentenwerk Bildungsministerin Karin Prien.
Seit dem Baubeginn Mitte November 2020 ist das neue viergeschossige Studierendenwohnheim auf dem Grundstück zwischen Campus-Wohnheim und Campusbad zügig nach oben gewachsen. Inzwischen ist der Rohbau fertiggestellt und der Innenausbau in vollem Gange. Voraussichtlich im April 2022 wird der Neubau bezugsfertig sein.
„Wir sind mit dem Baufortschritt sehr zufrieden“, betonte Susann Schrader, Geschäftsführerin des Studentenwerks SH, beim heutigen Richtfest und bedankte sich bei allen bisher am Bau beteiligten Firmen. Einen besonderen Dank richtete sie an den Ehrengast der Veranstaltung, Bildungsministerin Karin Prien. „Ohne die Unterstützung des Landes hätten wir aufgrund finanzieller Einbußen durch die Pandemie nicht so schnell bauen können.“
Die Gesamtkosten für das neue Wohnheim mit einer Grundfläche von 451 Quadratmetern belaufen sich auf 5,6 Millionen Euro und werden vollständig vom Land Schleswig-Holstein getragen. Ein Teil der Mittel stammt aus einer Zuwendung zur Förderung studentischen Wohnraums, der andere Teil aus dem Corona-Notfallpaket „Für Schleswig-Holstein – in der Krise stehen wir zusammen“. Aus letzterem wurden dem Studentenwerk SH im November 2020 insgesamt 15 Millionen Euro für seine Neubauvorhaben zur Verfügung gestellt.
Wissenschaftsministerin Karin Prien sagte in ihrem Grußwort: „Das ,Internationale Haus` ist ein Gewinn für den Campus Flensburg. Es will Begegnungsstätte und Ort für studentisches Wohnen zugleich sein und schafft durch das Miteinander von Studierenden verschiedener Kulturen ein integratives Vorzeigeobjekt. Ich freue mich, dass es gelungen ist, dieses innovative Konzept in Zusammenarbeit von Studentenwerk, der Stadt Flensburg und dem Ministerium umzusetzen. Als Land werden wir auch weiterhin in studentisches Wohnen investieren, um den Studierenden günstigen Wohnraum anbieten zu können. So stellt das Land beispielsweise in Kiel Grundstücke für Wohnheime zur Verfügung.“
Insgesamt umfasst das neue Wohnheim in Flensburg 41 Wohneinheiten, die sich im ersten bis dritten Obergeschoss befinden und in sechs Wohngemeinschaften mit Gemeinschaftsküchen und -räumen aufgeteilt sind. Jede rund 16 Quadratmeter große Wohneinheit ist möbliert und mit einem eigenen Bad ausgestattet. Darüber hinaus verfügt das Gebäude über 15 barrierefrei zugängliche Zimmer, einen Aufzug und einen Waschmaschinenraum; im Außenbereich stehen 60 Fahrradstellplätze, fünf PKW-Stellplätze sowie eine E-Ladestation bereit. Die durchschnittliche Warmmiete beträgt rund 330 Euro inklusive Strom und Internet.
Das neue Wohnheim richtet sich insbesondere an internationale Studierende mit und ohne Fluchthintergrund, deren soziale und kulturelle Integration gefördert werden soll. Dies soll zum einen durch das Zusammenleben mit den deutschen Wohnheimbewohner*innen gelingen. Zum anderen bieten ein Veranstaltungsraum sowie ein gastronomischer Bereich im Erdgeschoss Orte der Begegnung – nicht nur für die Studierenden untereinander, sondern auch mit Bürger*innen der Stadt Flensburg.
Zusätzlich wird im Erdgeschoss eine Beratungsstelle der Sozialberatung des Studentenwerks untergebracht. So soll in erster Linie der hohe Beratungsbedarf der internationalen Studierenden abgedeckt werden. Im Gegensatz zu der sich bereits in der Mensa Flensburg befindlichen Beratungsstelle ist der Zugang im Neubau barrierefrei. Dadurch können nun auch Studierende mit körperlichen Beeinträchtigungen das Beratungsangebot persönlich wahrnehmen.
Das Studentenwerk SH baut auf dem Campus Flensburg derzeit noch ein weiteres Wohnheim mit 159 Wohnplätzen. Die Fertigstellung ist für August 2023 geplant. Des Weiteren entsteht in der Feldstraße in Kiel aktuell ein Wohnheim für 46 Studierende, das voraussichtlich im März 2022 bezugsfertig sein wird.
„Wir freuen uns, mit unseren Neubauten der studentischen Wohnungsnot ein Stück weit entgegenwirken zu können“, so Schrader. Angesichts des in Schleswig-Holstein überwiegend in Präsenz geplanten Wintersemesters sei die Nachfrage nach Wohnheimplätzen erneut in die Höhe geschossen und übersteige deutlich das Angebot. Aktuell profitieren lediglich 6,3 Prozent der Studierenden in Schleswig-Holstein von einem öffentlich geförderten Wohnplatz. Umso wichtiger sei es laut Schrader, in Zukunft noch weitere Wohnheime zu bauen.