TY - JOUR AU - Malte Chirvi AB - Der Beitrag soll zur Klärung der Frage beitragen, ob das Ehegattensplitting, wie vielfach behauptet wird, einen negativen Einfluss auf das Arbeitsverhalten verheirateter Frauen hat. Hierzu kommt für Deutschland erstmals ein von Quasi-Experimenten inspirierter Ansatz zum Einsatz, bei dem anhand des allgemeinen Effekts der Heirat auf das Erwerbsverhalten der heiratenden Frauen die Wirkung des Ehegattensplittings geschätzt wird. Die Veränderung des Arbeitsverhaltens heiratender Frauen wird dabei der Veränderung bei jenen Frauen gegenübergestellt, die im gleichen Zeitraum weiterhin mit ihrem festen Partner zusammenleben, ohne zu heiraten (Kontrollgruppe). Die Ergebnisse sprechen eindeutig gegen einen unmittelbaren negativen Effekt des Ehegattensplittings auf das Erwerbsverhalten von Frauen. Jedoch reduzieren heiratende und zeitgleich ein Kind bekommende Frauen ihre Erwerbstätigkeit stärker als gebärende Frauen in der Kontrollgruppe. In Folge einer lediglich teilweisen Abschaffung des Ehegattensplittings, die in den Entwürfen zu Parteiprogrammen zur Bundestagswahl 2021 teilweise gefordert wird, sind sogar noch geringere Effekte auf das Arbeitsverhalten zu erwarten. BT - Steuer und Wirtschaft DO - 10.9785/stuw-2021-980207 IS - 2 M3 - Peer Reviewed N2 - Der Beitrag soll zur Klärung der Frage beitragen, ob das Ehegattensplitting, wie vielfach behauptet wird, einen negativen Einfluss auf das Arbeitsverhalten verheirateter Frauen hat. Hierzu kommt für Deutschland erstmals ein von Quasi-Experimenten inspirierter Ansatz zum Einsatz, bei dem anhand des allgemeinen Effekts der Heirat auf das Erwerbsverhalten der heiratenden Frauen die Wirkung des Ehegattensplittings geschätzt wird. Die Veränderung des Arbeitsverhaltens heiratender Frauen wird dabei der Veränderung bei jenen Frauen gegenübergestellt, die im gleichen Zeitraum weiterhin mit ihrem festen Partner zusammenleben, ohne zu heiraten (Kontrollgruppe). Die Ergebnisse sprechen eindeutig gegen einen unmittelbaren negativen Effekt des Ehegattensplittings auf das Erwerbsverhalten von Frauen. Jedoch reduzieren heiratende und zeitgleich ein Kind bekommende Frauen ihre Erwerbstätigkeit stärker als gebärende Frauen in der Kontrollgruppe. In Folge einer lediglich teilweisen Abschaffung des Ehegattensplittings, die in den Entwürfen zu Parteiprogrammen zur Bundestagswahl 2021 teilweise gefordert wird, sind sogar noch geringere Effekte auf das Arbeitsverhalten zu erwarten. PB - Verlag Dr. Otto Schmidt PY - 2021 T2 - Steuer und Wirtschaft TI - Arbeiten Frauen aufgrund des Ehegattensplittings weniger? — Eine empirische Untersuchung für Deutschland VL - 98 ER -